Konsequenz aus VW-Affäre Minister Dobrindt kündigt unangemeldete Abgastests für Autos an

Berlin · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will laut einem Medienbericht verschärfte Kontrollen bei allen Automobilherstellern einführen. Hintergrund ist die VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte.

Das ist Alexander Dobrindt
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"Es wird Kontrollen für Kraftfahrzeuge im Stile von Dopingtests geben. Unangemeldet, jedes Jahr", sagte Dobrindt der "Bild am Sonntag". "Nach dem Zufallsprinzip werden Fahrzeuge beispielsweise über Autovermietungen ausgewählt und deren Schadstoffausstoß getestet."

Sein Ministerium wolle sicherstellen, dass solche Manipulationen nicht wieder passieren und werde das Kontrollsystem weiterentwickeln: "Wir bauen eigene staatliche Prüfstände beim Kraftfahrt-Bundesamt auf", sagte der CSU-Politiker. "Diese zusätzlichen Prüfungen sollen helfen, durch den VW-Skandal verspieltes Vertrauen in die Autoindustrie wiederherzustellen." Neben den Schadstoff-"Antidopingtests" seien überdies eine Rotation der Prüfdienste und die Offenlegung der Motorsoftware geplant.

Damit Volkswagen das weltweit verlorene Vertrauen zurückgewinnen könne, müssten "die Verantwortlichen klar benannt und zur Rechenschaft gezogen werden", mahnte Dobrindt. Er erwarte, dass VW "vollumfänglich über die Abläufe, die zu der Manipulation geführt haben, Auskunft gibt". Es reiche für VW nicht aus, wieder regelkonforme Autos auszuliefern.

VW-Konzern: Diese Automarken gehören zu Volkswagen
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Diese Marken gehören zu Volkswagen

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Volkswagen hatte im September zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Schummel-Software eingesetzt worden war, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies. Besonders in den USA drohen dem Konzern Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe.

(das/AFP)
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