Limousine, Van und Kombi Volkswagen plant angeblich drei Billigautos

Wolfsburg · Europas größter Autobauer Volkswagen schiebt die Gründung einer neuen Billigmarke bis Mitte 2015 an. Der Konzern habe laut Medienberichten einen konkreten Fahrplan für drei sogenannte Low-Budget-Modelle.

Das ist neu beim Golf VII
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Foto: dapd, Steffi Loos

Nach Informationen der Zeitschrift "Auto Bild" könnten die Varianten Limousine, Kombi und Mini-Van in drei Jahren zu Preisen zwischen 6000 und 8000 Euro auf den Markt kommen. Auch in Europa sei die Einführung eines in China oder Indien gebauten Wagens denkbar. Hier ist vor allem der französische Rivale Renault mit seinem Ableger Dacia aktiv.

VW betonte, man untersuche laufend den Einstieg in interessante Fahrzeug-Segmente und mögliche neue Märkte. "Natürlich gibt es Prüfungen. Es gibt aber keinerlei Entscheidung", hieß es zu den von "Auto Bild" genannten Überlegungen zum dritten Quartal 2015. Dem Bericht zufolge sollen in den Niedrigpreis-Autos etwas ältere Motoren zum Einsatz kommen, die aber dennoch die EU-Abgasnorm erfüllen. Um die Anschaffungskosten gering zu halten, verzichte VW vermutlich auf Ausstattungen wie Kopf-Airbags oder eine Klimaanlage. Anstelle des neuen Modularen Querbaukastens greife der Konzern zudem auf die ältere und bereits abgeschriebene Plattform-Technik zurück.

Billigauto fehlt

Ein echtes Billigauto ist nach Einschätzung vieler Marktbeobachter genau das, was dem VW-Konzern mit seinen mittlerweile zwölf Marken noch fehlt. Bisher war zum Ausgleich dieser Schwäche jedoch vorrangig von Schwellenländern wie Indien oder Brasilien als Zielgebieten die Rede. Ein Vertrieb in Europa, wo auch der südkoreanische Konkurrent Hyundai/Kia, Fiat und die Franzosen kräftig mitmischen, wäre neu.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh unterstützt das Vorhaben des Vorstands, ein "Low Budget Car" zu entwickeln: "Wir brauchen für die Schwellenländer ein günstiges Auto unterhalb des VW Up", sagte er dem "Handelsblatt". Bis zum Ende dieses Jahres solle der Konzernspitze ein entsprechendes Konzept vorgelegt werden, berichtete die Zeitung.

Volkswagen erwägt schon länger den Schritt ins Billig-Segment — auch weil die Kooperation mit dem japanischen Kleinwagen-Spezialisten Suzuki als zerrüttet gilt. Ursprünglich hatte VW von der starken Position des Partners in Südostasien und vor allem Indien profitieren wollen. Dort ist Suzuki mit der Marke Maruti erfolgreich.

(dpa)
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