410 Millionen Euro Investitionen Volkswagen entwickelt eigenes Auto für Indien
Wolfsburg/Neu Dehli (RPO). Volkswagen plant für den wachsenden indischen Automarkt ein eigens für das Land entwickelten Modell. Mit Investitionen von 410 Millionen Euro will der Konzern ab 2009 jährlich 110.000 Fahrzeuge in einer neuen Fabrik bauen.
"Volkswagen wird in absehbarer Zeit ein Fahrzeug entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse des indischen Marktes maßgeschneidert sein wird. Dieses Modell wird preislich sehr attraktiv sein und gleichzeitig in allen wesentlichen Eigenschaften ein echter Volkswagen bleiben", sagte der Vorstandsvorsitzende der VW-Tochter Skoda, Detlef Wittig, nach Konzernangaben bei der Unterzeichnung einer Vereinbarung für den Bau eines VW-Werkes in Indien.
Der Konzern errichtet auf einem 230 Hektar großen Gelände eine komplette Fertigung mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Als erstes Modell soll der Mittelklassewagen Passat vom Band rollen. VW schafft mit dem Werk 2.500 Jobs in Indien. Entsprechende Verträge wurden laut VW in Neu Dehli unterschrieben.
Mit Skoda schon präsent
Der Konzern ist mit der Tochter Skoda schon länger auf dem indischen Markt präsent und will nun auch mit den Marken Volkswagen und Audi angreifen. Modelle der Marke VW sollen schon ab kommendem Jahr im bestehenden Skoda-Werk gebaut werden. Die Markteinführung der neuen VW- und auch Audi-Modelle ist für Mitte 2007 geplant.
VW wollte schon seit Jahren in Indien einsteigen. Zuletzt wurden die Pläne verzögert durch die Machenschaften des Ex-Skoda-Vorstands Helmut Schuster. Er steht unter dem Verdacht, mit indischen Regionalpolitikern ohne Auftrag des Vorstandes über die Ansiedlung von VW verhandelt zu haben, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen. Ein indischer Bundesstaat soll umgerechnet 2 Millionen Euro an eine Tarnfirma von Schuster bezahlt haben, offenbar um den Zuschlag für das Werk zu erhalten. Gegen Schuster ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig.