Automesse Detroit US-Protze: Aus der Krise nichts gelernt?
Düsseldorf (RPO). Kein Geld, kein Glamour: In Detroit ist in diesem Jahr vieles anders als sonst. General Motors und Chrysler haben ihre Fahrzeuge und Messestände abgespeckt. Sichtbares Zeichen für die Krise der Autoindustrie. Bei allem Bemühen um einen Sinneswandel: US-Protze sind immer noch zu entdecken.

Die US-Protze in Detroit
Mit 515.513 Stück war die Ford F-Serie im vergangenen Jahr wieder einmal das meistverkaufte Auto in den Vereinigten Staaten. Die Modellreihe ist eine Legende des US-Automarktes und führt seit Jahren die Absatzstatistik an. Mit einem Einsteigerpreis von rund 20.000 Dollar (15.000 Euro) ist er recht günstig und wird in vielen Varianten angeboten. Allerdings brach der Absatz im rabenschwarzen Jahr 2008 um 25,4 Prozent ein.
Spritschlucker abgestraft
Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt brach um 18 Prozent ein. Noch schlimmer als den Ford F erwischte es den Spritschlucker Dodge Ram. 245.840 Stück bedeuteten ein Minus von 31,4 Prozent, wodurch der ehemals beliebte Riesen-Pickup auf den neunten Platz der Top Ten in den USA zurückfiel.
Abgestraft wurde auch der protzige Chevrolet Silverado mit einem Rückgang von 24,8 Prozent, obwohl es mit 465.065 Stück immer noch zum zweiten Platz langte. Angesichts sinkender Benzinpreise erlebten die Pickups sogar ein unverhofftes Comeback zum Jahresende. Im Monat Dezember lag die zwischendurch vom kleinen Honda Civic abgelöste F-Serie wieder ganz vorne.
Sind Amis unbelehrbar? Immerhin hat die Finanznot dazu geführt, dass sowohl General Motors als auch Chrysler im Vergleich zu Ford oder der pompösen europäischen Konkurrenz mit ganz schlichten Messeauftritte aufwarten. Bei den schwer angeschlagenen US-Riesen sieht es teilweise aus wie auf einem Parkplatz. Fahrzeug steht neben Fahrzeug.