Feinstaub Stuttgart überschreitet Limit als erste Stadt
Stuttgart (rpo). Nicht München, wie zunächst angenommen, sondern Stuttgart ist die erste deutsche Stadt, die das EU-Limit für Feinstaub überschritten hat - und zwar bereits Mitte März. Die verzögerte Bekanntgaben soll aus verschiedenen Messverfahren herrühren.
Wie eine Sprecherin des baden-württembergischen Umweltministeriums am Dienstag mitteilte, lag die Feinstaubbelastung am Stuttgarter Neckartor am 13. März zum 36. Mal in diesem Jahr über dem Grenzwert. Erlaubt sind jährlich maximal 35 Überschreitungen.
Am Osterwochenende war zunächst davon ausgegangenen worden, dass München als erste Stadt gegen die EU-Feinstaubrichtlinie verstieß. In der bayerischen Landeshauptstadt war am Ostersonntag an der Landshuter Allee mit 58 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft zum 36. Mal ein zu hoher Wert gemessen worden. Der seit 1. Januar gültige EU-Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.
Die Ministeriumssprecherin begründete die verzögerte Information aus Stuttgart mit unterschiedlichen Messverfahren. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Bayern werde in Baden-Württemberg ein genaueres Messsystem angewendet. Die Auswertung der Daten durch das Zentrum für Umweltmessungen, Umwelterhebungen und Gerätesicherheit Baden-Württemberg (UMEG) in Karlsruhe dauere deshalb länger. Die Limitüberschreitung in Stuttgart bezeichnete die Sprecherin als "nicht spektakulär". Dies sei zu erwarten gewesen.