Familienmodelle in neuem Glanz So jagt Ford den Sharan

Düsseldorf (RP). Große Vans sind seltener geworden, das Segment ist in Absatz und Ausmaß geschrumpft. Ford setzt mit neuem Galaxy und S-Max, die am 29. Mai ihren Marktstart feiern, weiter auf Firmen und Familien als Kunden.

Der Ford S-Max (2010)
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Ford, die tun was ­- und das in einer für die Branche ungewohnten Stille. Während die Konkurrenz für (vielfach negative) Schlagzeilen am laufenden Kilometer sorgt, greifen die Kölner nahezu klammheimlich den Markt an, auf dem sie, vor Mercedes, Audi und BMW, den dritten Platz besetzen.

Das jüngste Beispiel: Die Modellpflege für die beiden Großraumfahrzeuge Galaxy und S-Max. Neue, sparsame Motoren, Doppelkupplungsgetriebe und mehr Komfort sollen die Geschwister für die Führung im Van-Angebot fit machen. Der Anspruch ist beispielsweise für den Galaxy klar formuliert: Er soll den Erzrivalen VW Sharan, der gerade frisch renoviert wurde, aber noch nicht erhältlich ist, vom ersten Platz der Zulassungen verdrängen.

Zwei Modellbezeichnungen, aber nur geringe Unterschiede: Der Galaxy, den Ford als seinen First-Class-Van bezeichnet, misst 4,81 Meter in der Länge (S-Max 4,77 Meter), reckt sich auf 1,75 Meter in die Höhe (S-Max 1,66 Meter) und bietet je nach Bestuhlung ein Ladevolumen von 308 bis 2325 Liter (S-Max 285 bis 2100 Liter). Der "Große” gilt als typischer Siebensitzer für Flottenkunden (gewerbliche Nutzer). Der kleinere Bruder empfiehlt sich als Fünfsitzer mit möglicher Aufrüstung auf sieben Plätze für Familien. Vom Galaxy wurden seit 2006 in Deutschland rund 30.000 Einheiten verkauft, vom S-Max knapp 49.000. Das sind stolze Zahlen in diesem Segment.

Erstmals EcoBoost-Antriebe

Damit die äußerlich kaum veränderten, nur mit etwas Chrom und LED-Heckleuchten aufgepeppten Raumgleiter bei den Verkaufszahlen weiterhin in Schwung bleiben, werden die Neuen mit sparsamen, leistungsstärkeren Antrieben bestückt. EcoBoost lautet dazu das Zauberwort für die moderne Motorenfamilie bei den Benzinern. Das Zwei-Liter-Triebwerk mit Hochdruck-Direkteinspritzung, Turboaufladung und variabler Steuerung mobilisiert 149 kW/203 PS, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h und fordert im Vergleich zu konventionellen Ausführungen 20 Prozent weniger Kraftstoff.

Für beide Vans können auch zwei völlig neu überarbeitete Dieselaggregate mit ebenfalls zwei Liter Hubraum gewählt werden. Die Vierzylinder mit Common-Rail-Direkteinspritzung leisten 103 kW/140 PS oder 120 kW/163 PS. In Verbindung mit dem serienmäßigen Sechs-Gang-Schaltgetriebe sollen sie nur 5,7 Liter/100 Km verbrauchen. Als technisches Schmankerl spendiert Ford bis Ende Mai zum Vorzugspreis von 1000 Euro (danach 2000 Euro) ein Automatikgetriebe mit Doppelkupplungstechnologie.

Die Preise: Der Galaxy startet für rund 30.000 Euro in der schon hochwertig anmutenden Ausstattungslinie Trend. 45 Prozent aller Verkäufe erwartet Jürgen Stackmann, Geschäftsführer Marketing und Verkauf, jedoch in der komfortablen Ausführung "Titanium”, ab 32.600 Euro. Dafür gibt's beispielsweise Sportsitze vorn, Mittelkonsole in Klavierlack, beheizbare Scheibenwaschdüsen, Tempomat, 17-Zoll-Leichmetallräder und beheizbare Vordersitze. Der S-Max tritt ab 28.300 Euro an. 60 Prozent aller Interessenten werden sich nach Einschätzung der Kölner auch hier für "Titanium” und damit für eine Ausgabe ab 30.400 Euro entscheiden.

Noch nicht einschätzbar ist das Kaufinteresse für eine von angeblich insgesamt 1500 Neuerungen, auf die Ford mächtig stolz ist: den "Tote-Winkel-Assistent”. Er warnt den Fahrer bei Spurwechseln vor anderen Fahrzeugen, die sich im nicht sichtbaren Bereich befinden. ­Eine sinnvolle Anschaffung für 350 Euro.

(RP)
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