Kräftemessen in Fernost Neuheiten der Autoshow 2011 in Shanghai

Shanghai (RPO). China ist der wichtigste Automarkt der Welt. Deshalb fahren die Hersteller jetzt auf der Automesse in Shanghai gehörig auf. Und weil die Chinesen selbst noch nicht so weit sind, geben die ausländischen Unternehmen im Reich der Mitte den Ton an.

Neuheiten der Autoshow in Shanghai
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China ist für die Autoindustrie der alles dominierende Wachstumsmarkt. Daran lässt die Statistik keinen Zweifel: Mehr als 11 Millionen Zulassungen pro Jahr machen die Chinesen schon heute zu einer der größten Automobilnationen der Welt, sagte Prof.

Alle Hersteller aus Deutschland sind am Huangpu River mit einer Weltpremiere vertreten. "Das ist das neue Gravitationszentrum der Autoindustrie", sagte VW-Chef Martin Winterkorn. Deshalb haben sich die Wolfsburger die vielleicht wichtigste Neuheit des VW-Jahres für Shanghai aufgehoben: den Beetle.

Gestrafftes Design

Die zweite Neuauflage des legendären Käfers ist stilistisch näher am Original als der Vorgänger. Sie soll deutlich sportlicher und sparsamer werden und im Herbst zu Preisen ab etwa 17 000 Euro in den Handel kommen, sagte ein VW-Sprecher.

Während VW auf Traditionen setzt, will Mercedes in Shanghai damit brechen: Die Studie Concept A ist laut Vorstandschef Dieter Zetsche der Vorbote einer Neuauflage der A-Klasse mit gestrafftem Design und entstaubtem Interieur. Das Serienmodell wird allerdings erst in einem Jahr enthüllt.

Neuland betritt auch Audi und baut seine SUV-Palette nach unten aus. Nach Q7 und Q5 zeigen die Bayern auf der Auto Shanghai zum ersten Mal den Q3. Technisch eng verwandt mit dem VW Tiguan, soll das SUV im Sommer zu Preisen ab rund 30 000 Euro in den Handel kommen, sagte ein Unternehmenssprecher bei der Weltpremiere.

Luxusmodelle spielen große Rolle

Das Geschäft mit Autos brummt in China vor allem in der wachsenden Mittelschicht, stellen Analysten wie August Joas von der Münchener Managementberatung Oliver Wyman fest.

Doch es gibt in dem Milliardenvolk einige Milliardäre und noch mehr Millionäre. Mercedes verkauft dort mehr S-Klassen und Audi mehr A8 als im Rest der Welt. Luxusmodelle und PS-Giganten spielen deshalb auf der Messe eine wichtige Rolle.

So gibt BMW in Shanghai mit dem mehr als 408 kW/555 PS starken Concept M5 einen nach Aussage von M-Chef Kay Segler sehr konkreten Ausblick auf die nächste Generation der Hochleistungslimousine.

Schnellste Luxuslimousine der Welt

Und Porsche enthüllt mit dem Panamera Turbo S die schnellste Luxuslimousine der Welt: Mit seinen 405 kW/550 PS schafft der Viersitzer 306 km/h. Davon werden die Chinesen aber wenig haben: Auf ihren Straßen ist maximal Tempo 120 erlaubt.

Nicht nur die deutschen Importeure und ihre lokalen Partner treten in China groß auf. Auch die Franzosen sind mit vollen Containern nach Shanghai gekommen. So zeigt Citroën auf der Messe zum ersten Mal den DS5, der als luxuriöse Alternative zur Familienkutsche im Herbst die noble DS-Familie nach oben abrunden soll.

Und bei Peugeot steht mit dem SxC ein ebenso feudaler wie sportlicher Geländewagen, der den aktuellen 4007 vergleichsweise alt aussehen lässt.

New York ist zweitrangig

Chevrolet zeigt die nächste Auflage seines viel verkauften Malibu, der japanische Hersteller Subaru die seriennahe Studie des Impreza XV. Der Fünftürer stammt aus der neuen Kompaktklasse-Generation. Das fertige Auto soll im September auf der IAA in Frankfurt enthüllt werden.

Wie selbstbewusst die Autonation China inzwischen ist, zeigt nicht zuletzt eine gewisse Ignoranz bei der Messeplanung: Erstmals überschneidet sich die Auto Shanghai mit dem traditionellen Termin der New York Auto Show.

Und weil die gesamte Fachwelt nach China schaut, bleiben für die alte Autonation Nummer eins nur ein paar zweitrangige Premieren wie der überarbeitete Mercedes E 63 AMG, ein Facelift für den Jaguar XF und die nächste Generation des Nissan Tiida.

(tmn/csr)
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