Kritik aus Frankreich Neues Ökolabel für Autos ist "lügnerisch"

Paris (RPO). Frankreich hat die geplante neue Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Autos in Deutschland scharf kritisiert. Die Kennzeichnung, über die am Freitag der Bundesrat abstimmt, sei "lügnerisch", erklärte die französische Regierung in einem Schreiben an die EU-Kommission.

2011: Diese Öko-Fahrzeuge sind auf dem Markt
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Sie strafe französische und italienische Autobauer beim Zugang zum deutschen Markt, weil sie das umweltschädigende Treibgas, das beim Fahren ausgestoßen wird, ins Verhältnis zum Gewicht des Autos setze - dadurch würden PS-starke Fahrzeuge "sehr stark" bevorzugt.

Ein Citroën C3 Hdi 110 FAP mit einem Kohlendioxidausstoß von 114 Gramm pro Kilometer finde sich etwa in der gleichen Kategorie wie ein mehr als doppelt so schwerer Porsche Cayenne S, der als Hybridmodell pro Kilometer 190 Gramm CO2 ausstoße, rechnete die französische Regierung vor.

Die Bundesregierung solle ihre Berechnung noch einmal überdenken und den Verbrauchern "ein etwas weniger verformtes Bild" des tatsächlichen Verbrauchs und Ausstoßes liefern, forderte Frankreich. So wie sie derzeit geplant sei, werde die Kennzeichnung den freien Warenverkehr behindern, wenn dies nicht sogar das Ziel Deutschlands sei, hieß es in dem Schreiben an die Kommission.

Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, den CO2-Ausstoß eines Autos pro Kilometer ins Verhältnis zu seinem Gewicht zu setzen. Daraus ergibt sich am Ende ein Wert, dem eine Note zugeordnet wird - von A+ für einen äußerst klimafreundlichen Wagen bis G für einen Spritschlucker. Wie mittlerweile bei Elektrogeräten üblich, können Autokäufer dadurch auf einen Blick erkennen, wie klimafreundlich das neue Auto ist.

(AFP/nbe)
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