Milliardenschweres Sanierungsprogramm gefordert Minister: 375 Brücken in NRW marode

Essen · Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) fordert ein milliardenschweres Sanierungsprogramm für Autobahnbrücken in NRW. "375 Brücken sind so beschädigt, dass sie entweder bald abgerissen oder aufwendig instand gesetzt werden müssen", sagte der Minister in Essen.

2012: Die größten Autobahnbaustellen in NRW
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Foto: BASt

"Es muss dringend gehandelt werden. Bei vielen Bauwerken ist die Statik bereits sehr beschädigt." Für die Baumaßnahmen sind mindestens 3,5 Milliarden Euro notwendig. Der Großteil des Geldes soll vom Bund kommen. "Wenn wir jedes Jahr rund 350 Millionen Euro in unsere Brücken investieren, sind die Sanierungsarbeiten schon in zehn Jahren beendet", sagte der Politiker.

Wegen starker Ermüdungserscheinungen muss bereits die Rheinbrücke der A 1 bei Leverkusen gegen einen 150 Millionen Euro teuren Neubau ersetzt werden. Die meisten Brücken in NRW entstanden in den 60er und 70er Jahren, manche sind sogar noch älter. "Sie sind damals nicht für den heutigen Verkehr ausgelegt worden", sagte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW.

Etliche Brücken in Nordrhein-Westfalen sind bereits für den Schwerlastverkehr gesperrt. Auf mehreren Überführungen gelten aus Sicherheitsgründen Tempolimits. Die marode Infrastruktur bedroht auch den Industrie- und Wirtschaftsstandort NRW. "Viele Schwerlasttransporte können aus Sicherheitsgründen nicht mehr durch unser Land rollen", sagte Groschek.

Unterdessen verlaufen die Bauarbeiten an der gesperrten A 40 in Essen planmäßig. Die Baukosten haben sich jedoch um etwa zwei Millionen auf 20 Millionen Euro erhöht. "Ansonsten sind wir voll im Soll. Wenn es so weiter läuft, werden wir wie versprochen bis zum 30. September fertig", sagte Projektleiterin Annegret Schaber. Seit dem 7. Juli ist die A 40 zwischen dem Autobahndreieck Essen und Essen-Zentrum gesperrt.

(RP/rm)
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