Langversion für China Mercedes streckt die E-Klasse

Shanghai · Das ideale Taxi: In der neuen Langversion der E-Klasse können auch großgewachsene Fondpassagiere die Knie übereinander schlagen. Leider nur in China.

Die Langversion der Mercedes E-Klasse
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Als letztes Mitglied der Mercedes-E-Klasse-Familie erhält nun die Langversion ein Lifting. Wie bei der Standard-Limousine und dem Kombi wurden für die ausschließlich in China angebotene Chauffeurs-Ausführung Scheinwerfer, Frontstoßfänger, Motorhaube und Heck neu gestaltet. Zudem ist nun auch die lange E-Klasse mit zwei unterschiedlichen Kühlergrill-Designs zu haben: wahlweise mit der klassischen Ausführung, die den Stern auf der Haube trägt oder in der sportlichen Version mit im Kühlergitter integriertem Markensymbol.

Mehr Beinfreiheit im Fond

An den Abmessungen ändert sich nichts. Gegenüber der normalen E-Klasse verfügt die Langversion über einen um 14 Zentimeter gestreckten Radstand, der für mehr Beinfreiheit im Fond sorgt. Wie in echten Chauffeurs-Fahrzeugen üblich, lässt sich der rechte Vordersitz auch von hinten elektrisch verstellen. Mit 4,84 Metern Gesamtlänge bleibt die große E-Klasse trotzdem noch 30 Zentimeter kürzer als die aktuelle S-Klasse.

Mercedes bietet die Langversion der E-Klasse ausschließlich mit Turbobenzinern an. Einstiegsmodell ist der Vierzylinder E 260 L mit 150 kW/204 PS, Spitzenversion der Sechszylinder E 400 L mit 245 kW/333 PS. Dazwischen reiht sich der E 300 L mit 180 kW/245 PS starkem V6 ein, den Mercedes in der E-Klasse außerhalb Chinas nicht anbietet.

Wichtiges Statussymbol

Die Langversion der E-Klasse wird vor Ort in einem Joint-Venture ausschließlich für den Binnenmarkt produziert. Ähnlich geht BMW mit der Langversion der 5er-Limousine vor; Audi bietet nicht nur den A6, sondern sogar den A4 mit verlängertem Radstand an. In China gilt das Fahren mit Chauffeur als wichtiges Statussymbol — nicht nur für die obersten Ränge in Regierung und Wirtschaft. Daher sind bereits Limousinen ab der Mittelklasse häufig in Langversionen zu haben.

Die Anpassung an chinesische Bedürfnisse lohnt sich, das Geschäft der deutschen Premiumhersteller im Reich der Mitte brummt. Im laufenden Jahr werden laut einer Studie der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers bis zu 16 deutsche Premium-Modellreihen in China gefertigt; im vergangenen Jahr waren es lediglich neun. Im Jahr 2020 könnten die Werke in China jedes fünfte Premium-Auto fertigen, das deutsche Hersteller ausliefern. Zuletzt lag der Wert nur bei knapp 13 Prozent.

(SP-X/sgo/das)
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