Nächste Generation des Luxus-Roadsters Mercedes SL — eine kostspielige Diät

Stuttgart · Sparsamer, aber auch um einiges teurer als sein Vorgänger: Die neue Generation der Mercedes SL-Reihe verliert dank Alu-Karosserie an Gewicht, was den Verbrauch spürbar reduzieren soll. Der Verkaufspreis hingegen nimmt zu. Ab 93.534 Euro könne die Neuauflage des Luxus-Roadsters ab sofort bestellt werden, teilte Mercedes in Stuttgart mit. Sein Vorgänger steht derzeit noch zu Preisen ab 82.645 Euro in der Preisliste.

2012: Die neue Leichtigkeit des Mercedes SL
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Zuletzt gehörte der Mercedes SL mit fast zwei Tonnen Leergewicht zu den Schwergewichten unter den Roadstern. Für die Neuauflage wurde beim Rohbau daher statt Stahl Aluminium verwendet, gleiches gilt für Türen und Motorhaube. Hinzu kommen zahlreiche Bauteile aus dem noch leichteren Magnesium. Unterm Strich führt das zu einem Gewichtsvorteil von bis zu 140 Kilogramm — obwohl die Ausstattung umfangreicher und damit schwerer geworden ist.

Abspecken ist auch bei den Motoren angesagt. Der V8-Benziner kommt nun mit 4,7 statt 5,5 Litern Hubraum aus, ist dank Biturbo-Aufladung gleichzeitig aber deutlich kräftiger geworden. Das bereits aus der S-Klasse bekannte Triebwerk kommt auf 320 kW/435 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 530 Nm. Gegenüber dem Vorgänger entspricht das einem Plus von 47 PS und 170 Nm. Der Verbrauch soll um 22 Prozent sinken und dürfte bei rund neun Litern liegen.

6,8 statt 9,7 Liter im Verbrauch

Zweiter Motor bei Markteinführung ist der bereits seit dem Facelift 2008 im Vorgänger eingesetzte 3,5-Liter-V6-Benziner. Mit 225 kW/306 PS leistet er 10 PS weniger als zuvor, dafür steigt das Drehmomentmaximum um 10 auf 370 Nm. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 6,8 Litern an. Bislang waren es 9,7 Liter. Die deutliche Senkung ist neben der leichteren Karosserie auch auf die Start-Stopp-Automatik zurückzuführen, die alle SL nun serienmäßig an Bord haben. Ebenfalls beteiligt ist die neu abgestimmte Siebengangautomatik.

Bei den Fahrleistungen kommen die Roadster trotzdem weiterhin auf standesgemäße Sportwagenwerte. Der Sechszylinder ermöglicht eine Spurtzeit von 5,9 Sekunden von null auf 100 km/h, der Achtzylinder beschleunigt den SL sogar in 4,6 Sekunden — beide Werte sind leicht besser als beim Vorgänger. Unverändert bleibt die bei 250 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit.

Wie es sich für einen Vertreter der automobilen Oberklasse gehört, verfügt der Roadster über eine Armada an technischen Helfern und Komfort-Extras. Für Sicherheit sorgen sollen unter anderem zwei versenkbare Überrollbügel hinter den Fahrersitzen, ein Notbremsassistent und ein System zur Müdigkeitserkennung. Wohlfühlklima verbreitet der bekannte Nackenfön in der Kopfstütze, das Audio-System nutzt die hohle Karosseriestruktur im Fußraum als Resonanzraum für den Basslautsprecher — was ganz neue Klangerlebnisse ermöglichen soll.

Neues Scheibenwischersystem

Komplettiert wird das Paket von einer Einparkautomatik, ein Klappdach mit Glaselement, das sich auf Knopfdruck eintrübt, sowie ein neues Scheibenwischersystem. Dieses soll eine bessere Reinigungswirkung bieten und dadurch zu weniger Sichtbehinderungen führen.

Die Preise für den ab sofort bestellbaren Mercedes SL starten bei 93.534 Euro für den SL 350 mit Sechszylindermotor. Das Achtzylindermodell SL 500 kostet 117.096 Euro. Gegenüber den Vorgänger entspricht das einem Aufschlag von rund 4.000 Euro. Zum Marktstart gibt es zudem das Sondermodell "Edition 1" mit Sonderlackierung, Panoramadach und Karosseriedesign im AMG-Stil zu Preisen ab 116.132 Euro.

(sp-x/tmn/sgo/csr/top)
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