Radar gestört Mercedes: S-Klasse-Versagen war "Missverständnis"

Köln (rpo). In einem Nebel-Crashtest der Fernsehsendung "SternTV" wurde in dieser Woche einem Millionenpublikum auf RTL vorgeführt, wie die neue S-Klasse von Mercedes-Benz ein vermeintliches Debakel erlebte. Mittlerweile hat der Hersteller zur Panne seines Bremssystems offiziell Stellung bezogen.

Die neue S-Klasse auf der IAA
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Foto: AP

In der neuen S-Klasse ist der neue Bremsassistent PLUS eingebaut, der mittels Radar zu besseren Fahrleistungen führen soll. Der gestellte Auffahrunfall mehrerer Fahrzeuge auf der Crashanlage von Mercedes-Benz in Sindelfingen wurde gemeinsam mit SternTV und Auto-Bild geplant.

Dabei stand eine foto- und fernsehgerechte Inszenierung eines typischen Nebelunfalls im Vordergrund. Es ging darum, die prinzipielle Wirkungsweise verschiedener Sicherheitssysteme zum Insassenschutz und zur Unfallvermeidung zu veranschaulichen.

Der neue Bremsassistent PLUS hatte zwar im Vorfeld eine Million Praxiskilometer erfolgreich absolviert - war aber noch nie in der firmeneigenen Crashtest-Halle auf seine Bremstauglichkeit überprüft worden. Zu sehen war, wie das Nobelfahrzeug beim Bremsmanövers bei Nebel nicht rechtzeitig stoppte und in das Ende eines simulierten Staus hineinfuhr, obwohl die Sicherheitseinrichtungen des Wagens genau das verhindern sollten.

In der Stellungnahme der Mercedes Car Group ist von einem "bedauerlichen Missverständnis" die Rede. In der Crashhalle würden generell keine Tests zur Beurteilung von Bremssystemen vorgenommen: "Auch das Radarsystem des Bremsassistenten PLUS in der neuen S-Klasse, das den Autofahrer vor einem drohenden Auffahrunfall warnt, arbeitet in dieser künstlichen Umgebung nicht so wie im realen Verkehrsgeschehen. Radarsignale werden in einer Crashhalle von zahlreichen großen Metallflächen an Boden, Wänden, Decke und Stirnseite und diversen Versuchseinrichtungen und Aufprallvorrichtungen gestört", heißt es in der Stellungnahme weiter.

Folgt man der Argumentation von Mercedes, lag das Versagen der S-Klasse also an den falschen Rahmenbedingungen.

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