Machenschaften der Ölkonzerne Kartellamt: Benzinpreise höher als nötig
Düsseldorf (RPO). Die Benzinpreise sind seit Monaten auf einem hohen Niveau und Deutschlands Autofahrer fragen sich warum: Der Ölpreis ist am Sonntag sogar wieder unter die 100-Dollar-Marke gesunken. Das Kartellamt sieht die Machenschaften der Ölwirtschaft als Ursache. Der Benzinpreis müsste sogar niedriger sein.
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Für den hohen Benzinpreis sind einer Untersuchung des Bundeskartellamtes zufolge die Machenschaften der fünf großen Mineralölunternehmen verantwortlich. Über einen Zeitraum von drei Jahren hat das Kartellamt die Preisbewegungen an 100 Zapfsäulen der Marktführer Aral/BP und Shell sowie Jet, Esso und Total überwacht und ausgewertet. Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Regierungskreise.
Am Donnerstag möchte Kartellamts-Chef Andreas Mundt die Ergebnisse in Form eines Berichts vorstellen. Nach Informationen der "BamS" sorge das stetige Auf und Ab auf den Anzeigen der Preistafeln — insbesondere vor tankintensiven Feiertagen oder zur Urlaubszeit — für einen Benzinpreis, der höher ist als er sein müsste. Leidtragende sind die Autofahrer, die seit geraumer Zeit die undurchsichtige Preispolitik der Ölwirtschaft anprangern.
Das Kartellamt spricht von "Marktstrukturen zum Nachteil des Verbrauchers". "Eine weitere Konzentration werden wir nicht zulassen", zitierte der "Spiegel" Kartellamtspräsident Andreas Mundt.
Laut "BamS"-Bericht laufe es stets nach dem gleichen Muster ab: Erhöht Konzern eins den Preis, zieht der Konkurrent nach. Bis auch die übrigen drei Unternehmen die Preise auf den Anzeigentafeln ändern. Auf diese Weise schaukele sich der Spritpreis in die Höhe.
Dem Kartellamt sind bei solchen Vorgängen in der Regel die Hände gebunden. Von einem Verfahren wegen verbotener Preisabsprachen sehen die Wettbewerbshüter wohl ab. Zu gering seien die Erfolgschancen. Allerdings soll verstärkt auf Fusions-Bestrebungen der Marktführer geachtet werden, damit die Marktposition nicht noch weiter gestärkt werde.
