ADAC-Test in elf Bundesländern Jedes dritte Kind im Auto falsch gesichert

München (RPO). Ein Drittel der Kinder, die von ihren Eltern im Auto zur Schule oder zum Kindergarten gebracht werden, sind falsch gesichert. Fünf Prozent waren gar nicht angegurtet. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine Stichprobe des ADAC bei über 1500 Fahrzeugen in elf Bundesländern.

 Viele Kinder sind im Auto falsch oder gar nicht gesichert - so das erschreckende Ergebis einer Stichprobe des ADAC.

Viele Kinder sind im Auto falsch oder gar nicht gesichert - so das erschreckende Ergebis einer Stichprobe des ADAC.

Foto: DVR

Jeden Tag werden in Deutschland zehntausende von Kindern ungesichert im Auto der Eltern zur Schule oder zum Kindergarten gefahren. Wie eine aktuelle Stichprobe des ADAC bei 1569 Fahrzeugen zeigt, war fast ein Drittel der überprüften Schülerinnen und Schüler von sechs bis zwölf Jahren nicht vorschriftsmäßig im Auto gesichert.

Besonders erschreckend: Fünf Prozent der Kinder waren gar nicht angegurtet, 20 Prozent saßen nicht in einem der für diese Altersgruppe erforderlichen Sitze. Was viele Eltern offensichtlich nicht bedenken: Schon eine Vollbremsung kann bei falsch gesicherten Kindern zu schwersten Verletzungen führen.

Über 2000 Kinder kontrolliert

Kontrolliert wurden 2325 Kinder vor Schulen und Kindergärten in elf Bundesländern. Dabei wurden über 700 Kinder unter sechs Jahren sowie 1610 Schüler von sechs bis zwölf Jahren erfasst.

Grob fahrlässig handeln viele Eltern laut ADAC beim Transport von Kleinkindern. Immerhin 28 Prozent der unter 6-Jährigen waren nicht ordentlich gesichert, drei Prozent waren nur mit dem Erwachsenengurt angeschnallt und weitere drei Prozent saßen sogar ohne jede Sicherung im Auto.

Ebenfalls zu kritisieren: Zwölf Prozent der Kleinen saßen zwar im richtigen Kindersitz, waren jedoch durch falsche Gurtführung oder andere Fehler bei der Bedienung erheblichen Gefahren ausgesetzt.

Falsche Sitzerhöher

Zu bemängeln ist laut ADAC auch der häufige Einsatz von Sitzerhöhern. Immerhin saßen sechs Prozent der Kleinkinder auf einem für sie noch gar nicht zugelassenen Sitze. Sitzerhöher genügen zwar ab einem Körpergewicht von 15 Kilogramm den gesetzlichen Vorschriften, bieten jedoch keinerlei Seitenschutz und sind daher nicht zu empfehlen.

Angesichts der erschreckenden Ergebnisse fordert der ADAC verstärkte Kontrollen vor Kindergärten und Schulen. Die Eltern sind dringend aufgerufen, die Vorschriften bei der Kindersicherung genau zu beachten. Kinder, die sich bereits selbständig anschnallen, sollten dabei überprüft werden.

(rpo/nbe)
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