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Schlaglochschäden durch den Winter Jede zweite Straße ist kaputt

Köln · Drei Milliarden Euro müssten die Kommunen investieren, um die Schlaglöcher in ihren Straßen zu beseitigen. Aber die Kassen sind leer, deshalb heißt es vorsichtig fahren. Denn wer bei einem Schaden zahlt, das ist umstritten.

Tipps: Was tun bei Schlaglochschäden am Auto?
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Tipps: Was tun bei Schlaglochschäden am Auto?

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Foto: dpa, Patrick Pleul

Der lange und harte Winter hat nicht nur den Menschen zugesetzt. Seine abwechselnden Frost- und Tauperioden haben Schlaglöcher in die Straßen gerissen. Eine gefährliche Falle für die Autofahrer: Reifen und Stoßdämpfer, aber auch Querlenker oder Spurstangen können durch die Behinderungen beschädigt werden. Wer dann zahlt, ist umstritten.

Rechtslage ist nicht eindeutig

Deshalb sind viele Autofahrer vorsichtig: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage hat jeder dritte Autofahrer schon einmal bewusst eine andere Strecke gewählt, um Schlaglöcher zu umgehen. Jeder zehnte hatte schon einmal einen Schlagloch-Schaden, so die Umfrage im Auftrag des Versicherers CosmosDirekt. Haftbar machen kann man Städte und Kommunen nur, wenn sie keine Warnschilder aufgestellt haben. Aber auch dann, wenn die Verkehrssicherungspflicht nicht erfüllt ist, sind die Chancen auf vollständigen Ersatz des Schadens gering, die Rechtslage ist nicht eindeutig.

In jeden Fall liegt die Beweislast beim Autofahrer. Es empfiehlt sich also, mit Fotos nicht nur den Fahrzeugschaden, sondern auch den Straßenzustand zu dokumentieren. Bilder der Umgebung zeigen, ob Warnschilder aufgestellt wurden, oder nicht. Auch Zeugenaussagen, die bestätigen, dass man nicht zu schnell gefahren ist, können hilfreich sein. Eine Vollkaskoversicherung deckt Schlaglochschäden normalerweise ab. Aber auch die Assekuranz verlangt, dass Autofahrer auf einer unwegsamen Strecke vorsichtig und langsam unterwegs sind.

Ein Lkw wie 10.000 Pkw

Der sanierungsbedürftige Zustand vieler kommunaler Straßen ist ein Dauerthema. Vor allem wegen des Schwerlastverkehrs hält der Asphalt nicht lange. Nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes (DStGB) belastet ein Lkw die Straße pro Jahr so viel wie 10.000 Pkw. Es entstehen Risse in der Straße, die sich mit Wasser füllen. Das gefriert im Winter und bricht die Asphaltdecke auf.

Nach Schätzungen des ADAC müssen die deutschen Städte und Gemeinden zusätzlich drei Milliarden Euro investieren, um die Schlaglöcher zu beseitigen. Die Kommunen haben verschiedene Möglichkeiten, die Löcher in den Straßen zu stopfen. Baufirmen bieten die großflächige Verfüllung der Schlaglöcher an oder, die entstandene Risse zu schließen, damit nicht im kommenden Winter neue Schlaglöcher entstehen. Meist scheitert die Reparatur am fehlenden Geld.

Auch der DStGB stellt fest, dass bei den Straßen seit Jahren mehr geflickt als grundlegend renoviert wird — um zu sparen. Angesichts der knappen Kassen stellten viele Städte und Gemeinden vorwiegend Warnschilder auf, bemängelt der ADAC. Nach Schätzungen des Automobil-Clubs ist mindestens jede zweite Straße des 430.000 Kilometer langen kommunalen Streckennetzes kaputt.

(SP-X/sgo/das)
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