Für 2004 sind bis zu 14 Prozent Marktanteil drin Japaner und Koreaner sind auf dem Vormarsch

Gelsenkirchen (rpo). Automobilhersteller aus Japan und Korea sind auf dem deutschen Mark eindeutig im Vormarsch. Experten rechnen für 2004 sogar mit einem Marktanteil von bis zu 14 Prozent. Vor allem Toyota, Kia und Hyundai glänzen mit Qualität oder guten Preisen.

Hatten sie laut Statistik 1999 noch 12,1 Prozent Marktanteil, so ist der Wert bis heute auf 13,4 Prozent gewachsen. "Und es sprechen alle Indikatoren dafür, dass der Trend weitergeht", urteilt der Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer. "Für das Jahr 2004 sind 14 Prozent Marktanteil drin", sagte der Inhaber des Lehrstuhls für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen in einem Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur ddp.vwd.

2003 hätten die beiden Hersteller in Deutschland knapp 435.000 Personenwagen und Kombis verkauft. Im Jahr 2004 werde der Absatz auf über 480.000 steigen. Und schon jetzt sei sicher, "dass spätestens 2005 die 500.000 fällig sind". Während Toyota inzwischen deutschen Autobauern in Sachen Ingenieur-Kunst Paroli biete, offerierten die koreanischen Marken Hyundai und Kia besonders ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und vielseitige Modelle.

Audi, BMW und Mercedes müssen aufpassen

Der Wettbewerb für die deutschen Hersteller werde in den nächsten Jahren härter, prognostizierte Dudenhöffer. "Die Deutschen lieben Autos und sind bereit, für Innovationen auch das Portemonnaie zu öffnen." Audi, BMW, Mercedes hätten es in der Vergangenheit verstanden, diese Pfunde sehr gut in die Waagschale zu werfen. Aber, warnte der Branchenkenner, die deutschen Hersteller müssten darauf achten, "ihre Achilles-Ferse Kundenzufriedenheit und Qualität stärker zu schützen".

Allerdings zeige die Statistik, dass nicht alles, was aus Korea oder Japan komme, auch unbedingt ein Gewinner sei. Daewoo sei in den letzten Jahren fast auf null gestürzt und erhole sich nach dem Konkurs und der GM-Übernahme jetzt wieder langsam. Mitsubishi habe die Allianz mit DaimlerChrysler bisher im Verkauf nicht weitergebracht. Honda, seit Jahren mit hohem Anspruch unterwegs, sei ebenfalls eher unter Durchschnitt und mühte sich mit 35.000 Verkäufen im zu Ende gehenden Jahr nicht sonderlich erfolgreich ab. "Die wahren Gewinner sind Toyota, Hyundai, Kia. Von ihnen wird man in den nächsten Jahren noch viel lesen und sehen", so Dudenhöffer.

Bestwerte bei Pannenstatistik

Toyota glänze seit Jahren in der Pannenstatistik des ADAC mit Bestwerten. "In einer im Oktober gemeinsam mit dem ADAC durchgeführten Kundenzufriedenheitsstudie, in der wir 38.500 deutsche Autofahrer nach der Zufriedenheit mit ihrem Fahrzeug und ihrer Werkstatt befragt hatten, ist Toyota als klarer Sieger hervorgegangen." Toyota habe Qualität optimiert, und der Toyota-Fahrer bedanke sich mit guten Bewertungen, betonte Dudenhöffer. Kein anderer Hersteller habe es in den letzten 20 Jahren geschafft, das Langzeit-Qualitäts-Niveau von Toyota zu erreichen.

Toyota punkte immer stärker mit Technologie. Jüngstes Beispiel dafür sei der neue Toyota-Dieselmotor. Er definiere "heute in Bezug auf Abgasverhalten und Rußpartikel den State of Technology". Ernst zu nehmen sei auch das Konzept der Hybrid-Technik des japanischen Herstellers. Schon jetzt sei klar, dass Toyota bei dieser Zukunftstechnologie mindestens drei Jahre Vorsprung vor den deutschen Herstellen habe. Der Hyundai-Konzern prüfe derzeit den Bau eines Autowerks in Osteuropa. Damit sei schon jetzt klar, dass die Konkurrenz in Zukunft noch stärker mit der Marke rechnen müsse.

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