Peugeot startet 2010 iOn lässt Elektro-Tradition aufleben

Düsseldorf (RPO). Auf der IAA in Frankfurt präsentierte Peugeot zwei Elektrofahrzeuge. Den kleinen iOn und den noch kleineren BB1 wollen die Franzosen als umweltgerechte Antwort auf den Stadtverkehr verstanden wissen. Sie setzen eine lange währende Elektro-Tradition fort.

iOn und Co: Peugeots Elektro-Tradition
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Während sich die schräge Studie BB1 als Zukunftsvision präsentierte, kommt der iOn bereits Ende 2010 auf den Markt. Mit vier Türen, vier Sitzen, einer Länge von 3,48 Meter sowie einem Wendekreis von 4,50 m wird die bevorzugte Spielwiese des iOn die Stadt sein. Die Leistung des gemeinsam mit Mitsubishi entwickelten Fahrzeugs liegt bei 47 kW (64 PS) mit einem Drehmoment von 180 Nm. Das erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

Die Lithium-Ionen-Batterien garantieren eine Reichweite von 130 km nach europäischem Normzyklus und können an einer herkömmlichen 220 V-Steckdose in sechs Stunden vollständig oder dank eines Schnellladesystems in 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden.

Unterdessen hat Peugeot in seinen Archiven nachgeschaut und eine kleine Tradition in Sachen Elektroautos ermittelt. Bereits vor 70 Jahren starteten die Franzosen die Entwicklung des ersten Serien-Pkws mit Elektroantrieb. Unter der Bezeichnung VLV (voiture légère de ville) feiert ein zweisitziges City-Cabriolet im Jahr 1941 seine Premiere.

Innovative Batterietechnik

Schon damals wurde der Elektromotor von modernster Batterietechnik mit Energie versorgt. Anstatt der damals üblichen Sechs-Volt-Akkumulatoren liefern beim VLV vier in Reihe geschaltete 12-Volt-Batterien den Strom und sorgten für die in jener Zeit sehr beachtliche Reichweite von 80 Kilometer. Bescheiden war allein die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Trotz der Kriegsjahre wurden fast 400 Einheiten des ersten Stromers ausgeliefert.

40 Jahre nach dem Achtungserfolg des VLV meldete sich die Löwenmarke bei den Elektroantrieben zurück. 1984 startete Peugeot umfangreiche Testreihen mit dem Kleinwagen 205 und zum Ende des Jahrzehnts ging der J5 als Elektrotransporter in Kleinserie. 1991 wurde der J5 auch in den deutschen Großstädten Essen, Leipzig und Saarbrücken erfolgreich getestet. Energielieferant waren zu 99 Prozent recycelbare Nickel-Kadmium-Batterien.

Peugeot 106 Électric

Zum weltweit ersten Automobilhersteller, der Elektroautos in großer Auflage produzierte, wurde Peugeot dann ab 1993 mit dem 106 Électric. Nach einem problemlosen Feldversuch unter Alltagsbedingungen in der französischen Stadt La Rochelle ging der elektrisch angetriebene 106 zwei Jahre später in die Großserie.

Erfolgreich vermarktet wird der emissionsfreie Kleinwagen vor allem an Behörden und Dienstleistungsunternehmen, aber auch an Privatkunden. Der 106 Électric war 90 km/h schnell und bot eine ballungsraumtaugliche Reichweite von bis zu 85 Kilometer. Er konnte an jeder Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Von dem zwischen 1995 und 2003 hergestellten 106 Électric wurden 3500 Fahrzeuge vermarktet.

Peugeot ist nach eigenen Angaben somit der Hersteller, der bis heute die meisten Zero-Emission-Fahrzeuge eines Modells weltweit verkauft hat. An diese Tradition soll der iOn ab kommenden Jahr anknüpfen.

(RPO/kpl)
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