Neue Studie des Auto Club Europa Im Juli höchstes Unfallrisiko auf Autobahnen

Stuttgart (RPO). In acht Bundesländern haben die Sommerferien begonnen, in Nordrhein-Westfalen starten sie am 25. Juli. Autofahrer sollten in den kommenden Wochen am Steuer besonders wachsam sein: In den Sommermonaten ereignen sich die meisten Unfälle auf Autobahnen. Das geht aus einer Studie des Auto Club Europa (ACE) hervor.

2010: Immer weniger Tote auf Autobahnen
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Foto: ADAC

Sommer, Sonne, Reisezeit - und leider auch Unfallzeit. Urlauber sollten in den kommenden Wochen auf Deutschlands Autobahnen vorsichtig fahren: Im Sommer passieren dort die meisten Unfälle innerhalb eines Jahres, wie der ACE berichtet. Demnach gibt es im Juli mit über 1800 Unfällen die meisten Crashs.

Der Jahresmittelwert beträgt 1533. Somit liegt die Zahl der Unfälle im Juli 20 Prozent über dem Durchschnitt. Auch im Juni und August liegen die Unfallzahlen deutlich über dem Mittel. Die Ursache ist häufig, dass Fahrer zu stark aufs Gas drücken: In 40 Prozent der Unfälle waren Beteiligte zu schnell unterwegs.

Rückläufige Unfallzahlen

Die Zahl der Autobahnunfälle mit Personenschaden ist in den vergangen zehn Jahren (2000 bis 2009) kontinuierlich um mehr als 28 Prozent gesunken, die Zahl aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden im selben Zeitraum ging lediglich um 18,8 Prozent zurück.

Auch geschieht nur jeder zwanzigste Verkehrsunfall in Deutschland auf einer Autobahn. Allerdings ereignet sich dabei ein Zehntel der tödlichen Unfälle. "Autobahnen können in punkto Verkehrssicherheit eine insgesamt gute Bilanz vorweisen, sie wird aber leider getrübt von Rasern, deren Gemeinsamkeit meist darin besteht, dass sie sich im besten Alter befinden und PS-starke Autos bevorzugen", sagte Rainer Hillgärtner vom ACE.

Junge Autofahrer häufig Verursacher

Laut Auto Club weist die Altersklasse der 25- bis 35-jährigen Fahrer die höchste Verursacherquote auf, direkt dahinter folgen die Fahranfänger im Alter von 18 bis 25 Jahren. Die meisten an Autobahnunfällen Beteiligten werden allerdings in der Altersklasse zwischen 35 und 45 Jahren gezählt.

Auffallend ist zudem, dass Fahrzeuge mit einer Leistung bis 75 PS in deutlich geringerem Umfang in Autobahnunfällen verwickelt sind. Pkw mit einer Leistung über 90 kW (122 PS) sind dagegen überproportional häufig an Unfällen beteiligt.

Hohes Unfallrisiko in Berlin

Eine vom ACE vorgenommene Auswertung der Autobahnunfälle nach Bundesländern zeigt teils starke regionale Unterschiede. Berechnet auf 1000 Autobahnkilometer besteht in Berlin mit 3597 Unfällen das größte Risiko zu verunglücken.

Die Gefahr eines Unfalls ist dort zweieinhalb Mal größer als sonst in Deutschland und sogar etwa fünfeinhalb Mal so groß wie im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Auffallend ist, dass bis auf Berlin alle ostdeutschen Bundesländer Zahlen aufweisen, die besser sind als der Bundesdurchschnitt.

(rpo/nbe)
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