Modelle 2018 auf Sprinter-Basis Hymer- Reisemobile - auf Wunsch mit künstlicher Intelligenz

Düsseldorf · Hymer zeigt als erster Reisemobil-Hersteller Fahrzeuge auf Basis des neuen Mercedes Sprinters. Und das gleich auf breiter Front bei den Kastenwagen, Teil- und Vollintegrierten. Auf Wunsch ist sogar künstliche Intelligenz an Bord.

Hymer - neue Reisemobile für 2018 auf Sprinter-Basis
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Hymer - neue Reisemobile für 2018 auf Sprinter-Basis

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Foto: Hymer

Das erste Reisemobil auf Basis der neuen Sprinter-Generation kommt aus dem Hause des oberschwäbischen Traditionsunternehmen Hymer. Und die Premierenfeier bei der Präsentation der Saison-Neuheiten im Erwin-Hymer-Museum von Bad Waldsee beendete jetzt auch das Rätselraten, ob es sich bei dem Neuling um ein teilintegriertes oder ein vollintegriertes Fahrzeug handeln wird. Es wird beides sein.

Die Kernmarke der Hymer-Gruppe erweitert ihre beliebte Premium-Baureihe B-Klasse um einen vierten Ableger, bei dem es die beiden Grundrisse 580 und 680 mit jeweils identischer Innenarchitektur als integriertes Reisemobil und – erstmals überhaupt bei einer B-Klasse - ebenso auch als Teilintegrierten geben wird.

Der Name soll dabei Programm sein: Modern-Comfort heißt das erste Ergebnis der engen Zusammenarbeit mit der Van-Sparte von Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge. Und das steht für ein Pkw-nahes Cockpit, die hohe Konnektivität, das Infotainment, die Option auf eine Menge Assistenzsysteme und den verbesserten Fahrkomfort. Die Preisskala für die T-Modelle beginnt bei 69.990 Euro, der Einstieg für die Integrierten bei 81.990 Euro.

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Foto: dpa, loe

Mit dem B-MC ist es uns gelungen, eine Reisemobil-Baureihe der 3,5-Tonnen-Klasse zu konstruieren, die trotz eines Grundrisses auf knapp sieben Metern Länge ein Leergewicht unter 2.900 Kilogramm erreicht. Wir sind damit der erste Hersteller seit Jahren, der diese Grenze bei einem Teilintegrierten auf Sprinter-Basis unterschritten hat,“ „erklärte Hymer-Geschäftsführer Christian Bauer. „Dass sogar der größere, das 7,40 Meter lange 680T noch als 3,5-Tonner zugelassen werden kann, ist ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerbsumfeld.

Besonders zwei Aspekte des neuen Sprinters spielen bei der neuen Leichtigkeit des Seins dem Reisemobil-Hersteller dabei in die Karten: der erstmals für den Sprin-ter verfügbare Frontantrieb und die dadurch ebenfalls erstmals ermöglichte Triebkopf-Ausführung. Das bedeutet konkret: Der Vorderradantrieb macht die Kardanwelle überflüssig und erspart in Summe mit einer nicht angetriebenen, leichteren Hinterachse rund 50 Kilogramm Gewicht.

Und an die Triebköpfe, die technisch fahrfertig mit Antrieb, Tank und allen anderen Aggregaten vor oder unter dem Fahrerhaus ausgeliefert werden, kann Hymer das prämierte und gewichtsoptimierte SLC-Chassis (Super Light Chassis), das eine weitere 60-Kilo-Diät bewirkt, direkt anflanschen. Auch der GFK-Leichtbauboden und die von Hymer patentierte PUAL-Technik (Sandwich aus Polyurethan und Aluminium) helfen beim Knausern mit den Pfunden.

Eine weitere Mitgift von Mercedes für die neue Baureihe ist die als Alternative zum 143 PS starken Basismotor angebotene, stärkere Leistungsstufe des 2,1-Liter-Vierzylinder-Diesels mit 177 PS. Mit ihm beliefern die Stuttgarter ausschließlich die Reisemobil-Branche. Die Möglichkeit, die Triebwerke mit der neuen 9-Gang-Wandlerautomatik zu kombinieren, erhöht den Fahrkomfort.

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Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

In beiden Aufbauarten bietet Hymer die B-Klasse Modern-Comfort als sieben Meter langen 580er-Grundriss mit längs angeordneten Einzelbetten im Heck, geräumiger, selbsttragender Garage (bis 450 kg), Vierersitzgruppe im Bug mit den integrierten, drehbaren Frontsesseln und einer Küche auf der Beifahrerseite an.

Der noch 40 Zentimeter längere Grundriss 680 besitzt eine etwas üppigere L-förmige Küche auf der Fahrerseite, ein noch geräumigeres Raumbad, ebenfalls Einzelbetten, die noch zwei Daumenbreit länger ausfallen und damit auch gestandenen Basketballern eine bequeme Schlafstätte bieten, sowie die Option auf einen fünften Sitzplatz. Ebenfalls neu gestaltet wurde das Innenraum- und Möbeldesign, das besonders mit hellen Möbeln modernen Ansprüchen gerecht wird.

Alle B-MC-Modelle, egal ob integriert oder teilintegriert, verfügen als Teil des SLC-Chassis über einen 36 Zentimeter hohen, geräumigen Doppelboden, der sämtliche technische Komponenten und Installationen samt Elektronik und Heizung aufnimmt. Auch die üppigen 180-Liter-Frischwasser- und die je 150-Liter-Abwassertanks sind dort untergebracht und ermöglichen lange Intervalle bis zur nächsten Ver- und Entsorgungsstation.

Ein wesentlicher Pluspunkt für die MC-Modelle ist auch die Pkw-Anmutung im Cockpit. Ein kleines Multifunktionslenkrad, ein 10,25-Zoll-Touchscreen, ja sogar ein Startknopf und induktives Laden für das Handy – das alles findet man in keinem anderen, großen Reisemobil. Dazu neue Konnektivitäts-Lösungen und auf Wunsch ein bisschen künstliche Intelligenz mit dem neuen MBUX-Mulitmedia-System von Mercedes, das wie Siri und Alexa auf die Stimmen der Insassen reagiert, allerdings auch rund 1.800 Euro extra kostet.

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Auch bei den Sicherheitsfeatures wird ein neues Niveau erreicht. Serienmäßig an Bord sind zwar nur der Seitenwind- und Brems-Assistent sowie die Lichtautomatik, bis zum Verkaufsstart noch vor dem Caravan-Salon Ende August soll aber möglichst die ganze Armada an elektronischen Helferlein das Okay von Mercedes-Benz Vans bekommen. Die Sensorik vom Sprinter in integrierte Reisemobile umzubauen, ist vor allem bei kamerabasierten Systemen kein leichtes Unterfangen. Der radargestützte Abstandsregel-Tempomat Distronic hat diese Hürde allerdings bereits überwunden.

Hymer hat den neuen Sprinter aber nicht nur zu einer komplett neuen Baureihe genutzt, sondern auch bei den bisherigen Wohnmobilen auf Sprinter-Basis den Generationswechsel vollzogen. So rollt auch die teilintegrierte ML-T-Baureihe (ab 67.990 Euro) künftig mit dem neuen Mercedes-Transporter als Basis an den Start, wird aber der Variante mit Hinterradantrieb treu bleiben. Zumal hier ja auch die Alternative mit Allradantrieb im Angebot bleiben soll. Für den ebenfalls erneuerten Kastenwagen Grand Canyon S (ab 56.990 Euro) gilt das Gleiche.

(csr/SP-X)
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