Japanischer Kompaktwagen Frischzellenkur für den Mazda3

Düsseldorf (RPO). Mit dezenten optischen Retuschen und einigen technischen Änderungen schickt Mazda seinen Kompaktwagen Mazda3 in seine zweite Lebenshälfte. Dem als Vier- und Fünftürer erhältliche Japaner ist die Kur bestens bekommen. Zumal seine wichtigste Eigenschaft wohl erhalten bleibt.

2011: Der Mazda3 im Test
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Es gibt nicht wenige Hersteller, gerade deutscher Herkunft, die für ein Modell auch nach einer nur etwas umfangreicheren Überarbeitung gleich den Begriff "Neue Generation" aufrufen. Daher ist es schon mal ganz sympathisch, dass Mazda das Facelift seines Kompaktmodells als das bezeichnet, was es ist: eine gezielte optische und technische Überarbeitung zur Lebensmitte.

Und die fällt, wie eigentlich stets bei Mazda, recht zurückhaltend aus. An der Karosserie des als fünftüriges Schrägheck- und viertüriges Stufenheckmodell erhältlichen Kompakten selbst wurde nichts verändert, lediglich der vordere und hintere Stoßfänger sind neu. Damit sieht der Mazda3 nicht nur frischer aus, hinten wurde dadurch auch der Zugang zum Gepäckabteil vereinfacht. Die ab der Ausstattungslinie "Edition" serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen verstärken den bisher schon eher auf Dynamik zielenden Auftritt des Fahrzeugs.

Im Innenraum fällt schon auf den ersten Blick zweierlei auf: Zum einen wirkt das durchgehend in schwarz gehaltene Cockpit nun edler, zum anderen wandert das optionale Navi-System vom kleinen Guckkasten unterhalb der Windschutzscheibe in die Mitte des Cockpits. Auf dem dort installierten 5,8-Zoll-Display kann man die Daten des TomTom-Systems nun wesentlich leichter ablesen. Damit hat Mazda einen Hauptkritikpunkt am alten Modell abgestellt. Das Navi kostet 720 Euro extra oder es ist im sogenannten Travel-Paket mit Xenon-Scheinwerfern für 1870 Euro zu haben (ab Edition).

Kaum Veränderungen gibt es bei der Antriebspalette. Neu ist lediglich die Kombination aus bisher schon erhältlichem 1,6-Liter-Benzinmotor (77 kW/105 PS) und einer mit nur vier Gängen ausgestatteten Automatik. Die kostet 1100 Euro Aufpreis und benötigt mit 7,6 Liter je 100 Kilometer immerhin 1,2 Liter mehr als die Version mit manuellem Fünfganggetriebe. Man muss kein Prophet sein, um dieser neuen Kombination einen eher geringen Anteil am Verkaufsabsatz vorherzusagen.

Ansonsten bleibt es bei den drei Dieselmotorisierungen mit Leistungen von 85 kW/115 PS bis 136 kW/185 PS sowie den beiden Benzinern mit 77 kW/105 bzw. 110 kW/150 PS. Daneben gibt es auch weiterhin den "japanischen GTI" Mazda3 MPS mit 191 kW/260 PS. Wer nicht gerade Vielfahrer ist und daher zu einem der Diesel greift, findet im mittleren Benziner eine interessante Alternative. Der 2,0-Liter mit 150 PS ist laufruhig, drehfreudig und verfügt als einziger Mazda3 über ein Start-Stopp-System, das bei Mazda i-stop genannt wird.

In Sachen Kurvendynamik, Geradeauslauf und Fahrstabilität gehört der Mazda3 sowieso zu den besseren Vertretern der Kompaktklasse. Durch Verstärkungen im Unterboden und einer neuen Abstimmungen der Dämpfer sowie der Servolenkung sollen diese Tugenden noch weiter gestärkt worden sein. Bei den Assistenzsystemen schwächelt der Mazda ein wenig, bis auf einen Spurwechselassistent hat er hier nichts zu bieten. Das können andere besser. Alle gängigen Sicherheitsaccessoires sind dagegen an Bord.

Was auf jeden Fall für den Japaner spricht: Er schneidet in praktisch jeder Qualitätsstatistik herausragend ab, was sich nach diesem dezenten Facelift sicher nicht ändern wird. Verzichten muss man allerdings auf die unter der Bezeichnung "Skyactive" laufenden neuen Technologien und Motoren der Marke, die erstmals Anfang 2012 im neuen Kompakt-SUV CX-5 zum Einsatz kommen. Beim Mazda3 wird man dafür wohl auf die völlig neue Generation warten müssen, die in etwa drei Jahren auf den Markt kommt.

(SP-X/chk)
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