ADAC testet Werkstätten in Deutschland Fast zehn Prozent fallen durch

München · Beim ADAC-Werkstatt-Test 2012 sind fast zehn Prozent der getesteten Reparaturbetriebe mit der Note mangelhaft durchgefallen. Insgesamt nahmen die ADAC-Tester 75 Werkstätten unter die Lupe, darunter die Betriebe großer Autohersteller wie auch freier Werkstatt-Ketten.

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Foto: Audi, gms

Bei der Qualität liegen zwischen freien Werkstattketten und Vertragswerkstätten laut aktuellem ADAC Test Welten. Bei Bosch Car Service arbeiteten nur zehn der 25 getesteten Betriebe fehlerlos. Erfolgsquote: 40 Prozent. Einer der Bosch Car Service-Betriebe in Hamburg erhielt mit 17 von 100 möglichen Punkten sogar eine der schlechtesten Bewertungen, die seit 42 Jahren ADAC Werkstatt-Test vergeben wurde.

Im Gesamtergebnis waren die getesteten A.T.U-Betriebe noch schwächer. Hier patzten 18 von 25 Filialen. Die Erfolgsquote beträgt bei A.T.U also nur 28 Prozent. Dagegen haben 88 Prozent der geprüften Vertragswerkstätten alle Fehler gefunden.

Mercedes und Renault schneiden durchweg mit "sehr gut" ab, ein Berliner Mercedes-Betrieb erreicht die vollen 100 Punkte. Nicht ganz makellos ist die Bilanz von Audi, BMW und VW. Aus den jeweils fünf in deutschen Städten durchgeführten Stichproben erreicht Audi in Leipzig nur ein "befriedigend", BMW - ebenfalls in Leipzig - nur ein "ausreichend", VW in München ein "gut". Die übrigen Durchgänge wurden alle mit "sehr gut" bewertet, alle Fehler wurden gefunden und auch der Service stimmte.

Neben der teils mangelhaften Arbeitsleistung hat das schlechte Abschneiden der überprüften freien Werkstätten noch eine weitere Ursache: Die Betriebe ordnen den unterschiedlichen Kfz-Typen oft nicht den jeweils richtigen Serviceumfang zu. Und das obwohl damit geworben wird, dass korrekt nach Herstellervorgaben gearbeitet wird.

Der ADAC fordert daher freie Werkstätten und Ketten auf, mit größerer Sorgfalt die korrekten Wartungslisten auszuwählen und empfiehlt zudem, dass die Fahrzeughersteller den Standardisierungsprozess ihrer Wartungs- und Reparaturinformationen weiter voran treiben.

Der Club hat die Werkstätten mit Fahrzeugen der Modelle Audi A3, BMW 1er und Mercedes A-Klasse sowie Renault Megane und Golf 5 getestet. Vor der Prüfung wurden die Fahrzeuge mit fünf Mängeln präpariert: Ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kennzeichenleuchte, ein ausgehängter Auspufftopf, ein zu niedriger Kühlmittelstand und ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck.

Die Arbeitsleistung wurde mit 60 Punkten, der Service mit maximal 40 Punkten bewertet. Punktabzug gab es, wenn wesentliche Serviceleistungen fehlten oder Zusatzarbeiten ohne vorherigen Auftrag ausgeführt wurden.

(dpa)
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