Weltpremiere von Toyotas Sportcoupé GT 86 Endlich ein Nippon-Flitzer fürs Herz

Düsseldorf · Seit einem halben Jahrzehnt baut Toyota sparsame, aber auch etwas biedere Vernunftautos. Mit dem GT 86 kommt nun wieder Leben in die Modellpalette. Die ersten jetzt bekanntgegebenen Infos wirken zumindest vielversprechend.

2011: Toyotas neuer Sportwagen GT 86
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Toyota holt den Fahrspaß zurück in seine zuletzt arg rational orientierte Modellpalette. Hinterradantrieb, Boxermotor und geringes Gewicht sollen den neuen GT 86 zum Pulsbeschleuniger machen. Premiere feiert der — zumindest nach Herstellerdefinition - "kleinste Sportwagen der Welt" auf der Tokyo Motor Show (noch bis 11. Dezember).

Lediglich 1180 Kilogramm bringt das nur 4,24 Meter lange Coupé auf die Waage. Zweisitzige Wettbewerber wie den nur knapp längeren Nissan 370 Z oder auch den Porsche Cayman unterbietet das gemeinsam mit Subaru entwickelte Leichtgewicht um mindestens gut 200 Kilo. Allerdings muss der Toyota mit deutlich weniger Leistung auskommen.

200 PS bei maximal 7000 Touren dürften aber angesichts des geringen Gewichts für ausreichende Fahrleistungen sorgen. Bislang nennt der Hersteller allerdings nur die Endgeschwindigkeit von 230 km/h. Bereitgestellt wird die Kraft von einem 2,0-Liter-Boxermotor mit vier Zylindern, der mit einer Mischform aus Saugrohr- und Direkteinspritzung arbeitet und dabei im Schnitt 6,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen soll.

Der von beiden Kooperationspartnern gemeinsam speziell für den GT 86 und sein Subaru-Pendant BRZ entwickelte Motor arbeitet unter der Fronthaube und leitet seine Kraft wahlweise über ein manuelles Sechsganggetriebe oder eine Sechsstufenautomatik an die Hinterräder.

Dank der boxertypisch niedrigen Bauhöhe sorgt das Triebwerk für einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt, der gemeinsam mit einer zwischen den Achsen nahezu ausgeglichenen Gewichtsverteilung agiles Fahrverhalten garantieren soll. Für noch mehr Schwung in der Kurve gibt es ein Sperrdifferential an der Hinterachse.

Sportlich konsequent gehen die Japaner bei Schleuderschutz ESP vor: Anders als bei den sonstigen Modellen der sicherheitsbedachten Marke lässt er sich im neuen Sportwagen abschalten.

Auch wenn es zwischen nüchternen Alltagsautos und Hybridmobilen in der aktuellen Toyota-Palette lange nichts Vergleichbares mehr gab, steht der GT 86 doch in einer langen Tradition sportlicher Modelle. Jüngste Vorbilder sind das zwischen 1971 und 2005 gebaute Coupé Celica und der Mittelmotorsportler MR2 (1984 — 2007). Aber auch der Kompaktklasse-Ableger Corolla Levin, der Toyota 2000 GT und der Toyota Sports 800 gehören zu den Ahnen. Letzterer setzte bereits in den 60er-Jahren auf den Boxermotor.

Der neue Sportler zielt in Deutschland in eine interessante Marktlücke. Wettbewerber wie Porsche Cayman und Nissan Z sind deutlich stärker und kostspieliger. Das vergleichbar motorisierte Audi TT Coupé kann nicht mit Hinterradantrieb aufwarten. So tritt der GT 86 außer gegen seinen Modellbruder Subaru BRZ am ehesten noch gegen den Fahrspaß-Roadster Mazda MX-5 an. Preise stehen noch nicht fest, dürften aber bei knapp 30.000 Euro beginnen.

(nbe)
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