Test Eleganter Windhauch aus dem Hause Renault

Düsseldorf (RPO). Früher hätte man den Renault Wind vermutlich als Targa bezeichnet. Der Neue aus französischem Hause sieht zudem sportlicher aus als andere kleine Cabriolets. Funktioniert das Konzept im Alltag?

2011: So sieht der neue Renault Wind aus
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Ein echter Targa ist der mit dem Kleinwagen Twingo verwandte Renault Wind strenggenommen auch nicht: Das Dachmittelteil wird nämlich nicht komplett entfernt, sondern es klappt über eine Achse nach hinten weg - einem Patent des früheren Pininfarina- und Ferrari-Designers Leonardo Fioravanti folgend.

Der Effekt ist jedoch der gleiche - und auch die Optik des Wind mit seiner hohen und starren B-Säule erinnert an die Targa-Sportwagen, die ihre Blüte in den 70er-Jahren erlebten.

Das ungewöhnliche Prinzip bewährt sich in der Praxis ausgesprochen gut: Mit einem Griff ist die Dachvorderkante gelöst, und dann bedarf es nur noch eines Knopfdrucks, um es in einer Mulde oberhalb des Kofferraums verschwinden zu lassen. Dieser Kofferraum ist mit 270 Litern ungewöhnlich großzügig dimensioniert und lässt sich gut beladen; die der Stabilität dienenden Verstrebungen stören kaum.

Der Rahmen der Windschutzscheibe ist schlank genug, um richtiges Cabrio-Gefühl zu erzeugen. Die breite B-Säule wird von Fahrer nicht wahrgenommen - außer beim Spurwechsel und Rangieren. Dann nämlich ist nach hinten links so gut wie nichts zu erkennen; der asphärische Außenspiegel deckt den sogenannten toten Winkel allerdings gut ab.

Für den Antrieb stehen zwei Ottomotoren zur Wahl; ein 1,2-Liter-Turbo mit 75 kW/102 PS und ein 1,6-Liter-Saugmotor mit 98 kW/133 PS. Das maximale Drehmoment ist fast identisch, liegt beim Turbo allerdings früher an. Er empfiehlt sich als Alternative für schaltfaules Fahren, während der 1,6-Liter eher eine Sportmotor-Charakteristik aufweist.

Auf der Autobahn präsentiert sich der Wind mit dem kleineren Motor eher als sanfte, auch akustisch dezente Brise. Nur das Seufzen des Turboladers ist unüberhörbar. Die Leistungsentfaltung könnte linearer erfolgen. Immerhin lag der Verbrauch im Test unter acht Litern pro 100 Kilometer.

Mit seinem straffen Fahrwerk und der relativ steifen Karosserie bereitet der Wind vor allem auf Landstraßen viel Freude, und wem zwei Sitzplätze genügen, für den ist der kleine Renault dank seines ordentlichen Kofferraums sogar erstwagentauglich.

Sportlicher als die meisten Konkurrenten ist er allemal, und das Verdeck ist so schnell und unkompliziert zu öffnen, dass man eigentlich jede Gelegenheit dazu nutzt. Targa hin oder her: Das Dachkonzept macht den Wind zu einer sehr attraktiven Alternative.

(SP-X)
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