Ruhrtal-Brücke in Richtung Essen gesperrt Drei Monate dicht statt täglich 20 Kilometer Stau

Düsseldorf · Mit der Sanierung der A40 im Ruhrgebiet wurde im vergangenen Frühherbst ein Großprojekt abgeschlossen, doch auf die Autofahrer in der Region wartet bereits die nächste Geduldsprobe: Ab 1. Juli wird die A52 im Bereich der Ruhrtal-Brücke bei Mintard in Fahrtrichtung Essen für drei Monate gesperrt. Erste Details sind nun bekannt.

 Straßenbau.NRW hat eine Grafik zur Verfügung gestellt, auf der Autofahrer über die Umleitungsmöglichkeiten informiert werden.

Straßenbau.NRW hat eine Grafik zur Verfügung gestellt, auf der Autofahrer über die Umleitungsmöglichkeiten informiert werden.

Foto: Straßenbau.NRW

Wer mit seinem Fahrzeug auf den Autobahnen in NRW unterwegs ist, kennt die Problematik: Viele Fahrbahnen sind marode. Schlaglöcher lassen die Fahrt zu einer ruckeligen Angelegenheit werden. Hunderte Brücken dürfen Autofahrer nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit überqueren, weil sie alt sind und die Statik gelitten hat.

Die Folge: Baustellen und Staus, wo das Autofahrer-Auge hinschaut. Ab Juli wird ein Nadelöhr dazukommen, wenn die Ruhrtal-Brücke, wichtige Verkehrsader zwischen Düsseldorf und Essen, für drei Monate in Fahrtrichtung Ruhrgebiet gesperrt wird. Die Arbeiten beginnen am 1. Juli und dauern bis zum 30. September. Die Fahrtrichtung Düsseldorf wird während der Arbeiten aufrechterhalten.

Erste Details gab Straßenbau.NRW am Montag in Krefeld bekannt. Rund drei Millionen soll die Sanierung der Fahrbahnübergänge kosten, die erstmals ausgetauscht werden. Während der Sanierungsarbeiten wird auf jeder Brückenseite ein Loch von 6,5 Metern entstehen - die Übergänge sind insgesamt 14,7 Meter breit, erklärte Peter Belusa, Sprecher von Straßenbau.NRW.

Diese neue Fahrbahndecke solle dann mindestens 20 Jahre halten, erklärte Belusa. Eine Teilsperrung des Abschnitts hätte laut Behörde tägliche Staus von 20 Kilometern und mehr zur Folge gehabt. Daher habe man sich für eine Vollsperrung nach dem A40-Vorbild entschieden.

Vor acht Jahren haben die letzten Sanierungsarbeiten an der fast 50 Jahre alten und 1800 Meter langen Brücke stattgefunden: Betonpfeiler wurden instandgesetzt, Stahlkonstruktionen verstärkt und der Korrosionsschutz erneuert. Den Planern war 2005 indes bereits klar, dass schon bald die Fahrbahnübergänge zwischen Autobahn und Brücke erneuert werden müssten.

Wie bei der Sanierung der A40 zwischen Duisburg und Essen nutzt das federführende Straßen.NRW erneut die Zeit der Sommerferien, um die Arbeiten durchzuführen. In dieser Phase sind viele Menschen in Urlaub und daher weniger Verkehr auf den Straßen unterwegs.

Die Sanierung der A40 im Ruhrgebiet hatte Vorbildcharakter. Zum ersten Mal sperrten die Behörden eine Autobahn voll, um so zügiger fertig zu werden. Dennoch gab es Kritik an diesem Vorgehen. Sowohl Straßen.NRW als auch das Verkehrsministerium aber lobten das Modell der Vollsperrung. Ähnlich verfahren sie nun mit der A52.

Der Verkehr in Fahrtrichtung Essen wird großräumig umgeleitet, kündigte die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld an. Um aus Düsseldorf kommend nach Essen zu gelangen, werden Autofahrer ab Kreuz Breitscheid die A3 in Richtung Oberhausen nutzen und im Kreuz Duisburg-Kaiserberg auf die sanierte A40 in Richtung Essen/Dortmund wechseln.

14 Millionen Euro hat die Sanierung der Ruhrtalbrücke bislang gekostet, mit den neuen Fahrbahnübergängen kommen noch einmal 2,5 Millionen Euro hinzu. Rund 80.000 Fahrzeuge fahren täglich über die Brücke, der LKW-Anteil liegt bei fünf Prozent.

(nbe)
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