Ohne Deutschland Diese Automarken beherrschen Europa

Düsseldorf (RPO). Der Krise auf dem Automarkt vermag nur Volkswagen zu trotzen. Gegen den Trend legte VW im schwachen Januar elf Prozent zu. Ohne den deutschen Markt wäre die Vormachtstellung in Europa aber undenkbar. Hier erfahren Sie, welche Marken wo den Ton angeben.

Der Automarkt in Europa ohne Deutschland
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Der Automarkt in Europa ohne Deutschland

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In Europa hat VW seine Vormachtstellung vorwiegend dem deutschen Markt zu verdanken, wo die Wolfsburger im Jahr 2009 über 800.000 Neuzulassungen verbuchen konnten. Doch blendet man Deutschland aus, rangiert Renault auf dem europäischen Auto-Thron. Die Franzosen kommen in ihrem Heimatland, in Italien, Großbritannien und Spanien zusammen auf 686.670 neu zugelassene Fahrzeuge. VW belegt mit 515.899 Neuzulassungen nur Platz sechs.

Milchmädchen-Rechnung?

Kritiker mögen einwenden: Das ist doch eine Milchmädchen-Rechnung. Schließlich ist der deutsche Markt nun einmal nicht wegzudenken. Dennoch klingt es spannend, wenn Renault, Ford, Peugeot oder Citroen plötzlich vor dem erfolgsverwöhnten deutschen Primus liegen. Selbst Opel/Vauxhall steht dank seiner starken Stellung in Großbritannien mit 520.917 Zulassungen noch einen Platz besser da als Volkswagen. Erst hinter Toyota folgen dann die deutschen Premiummarken wie BMW, Audi oder Mercedes.

Global betrachtet ist diese Statistik natürlich erst recht ohne wirklichen Wert. Hier läuft alles auf den sich anbahnenden Zweikampf Volkswagen/Toyota hinaus. VW konnte 2009 trotz Branchenkrise seinen Absatz erhöhen, während Toyota einbüßte. Außerdem stieg VW bei Porsche und Suzuki ein. Damit wurde die Basis für weiteres Wachstum gelegt. Mit dem Suzuki-Einstieg greift VW sogar Toyota nun also direkt auf dem japanischen Heimatmarkt an.

Erst unlängst hat Volkswagen seine ehrgeizigen Pläne vorgestellt. Mittelfristig will der Konzern jährlich rund acht Millionen Neuwagen verkaufen. Das wären 27 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als Volkswagen knapp 6,3 Millionen Golf, Polo, Passat, Audi, Skoda und Co verkauft hatte. Bis 2018 sollen es sogar mehr als zehn Millionen Autos werden, gab der Konzernvorstand nun die neue Zielmarke aus. Bis dahin wollen die Deutschen den japanischen Rivalen Toyota an der Weltspitze ablösen.

VW spielt das aktuelle Rückruf-Desaster von Toyota in die Karten. Wie die Japaner in diesen Tagen mitteilten, kostet üblicherweise ein Rückruf im ersten Monat etwa 20 Prozent Absatz.

(RPO/apn/kpl)
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