Umfrage unter Managern Deutschland ist Top-Standort für E-Mobilität

Stuttgart/Frankfurt (RPO). Schon 2022 werden Elektroautos den Durchbruch zum Massenmarkt schaffen - und deutsche Hersteller dürften ganz vorne mit dabei sein. So ist zumindest die überwiegende Einschätzung von 300 europäischen Topmanagern der Branche.

2011: Kernpunkte des Berichts zur Elektromobilität
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Foto: dapd

Jeder zweite bescheinigt in einer aktuellen Umfrage Deutschland beste Chancen, zum weltweit führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen zu werden, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Sie erwarten den Durchbruch von Elektrofahrzeugen in elf Jahren.

In der Umfrage belegt Deutschland den ersten Platz bei den Topstandorten für Elektromobilität. Auch in Sachen Innovationskraft, Qualität und Produktivität belegt der Standort die ersten Plätze. Lediglich bei den Kosten liegt Deutschland nach Einschätzung der Manager hinter China und Indien.

Eigentlich gelten die deutschen Hersteller bei der Entwicklung alternativer Antriebe als Nachzügler. In den USA fährt bereits der Chevrolet Volt auf den Straßen und auch in Japan werden Elektrofahrzeuge bereits serienmäßig hergestellt.

Darin sehen die Manager offenbar keinen Nachteil für Deutschland. "Deutsche Hersteller und Zulieferer haben durchaus die Zeichen der Zeit erkannt und investieren bereits Milliardensummen in die Entwicklung alternativer Antriebe", sagte Peter Fuß, Partner bei Ernst & Young. Allerdings fordert fast die Hälfte der Manager staatliche Unterstützung für die Einführung von Elektroautos.

Premium ist Schlüssel zum Erfolg

Als Schlüssel zum Erfolg der Deutschen sieht Fuß das Premiumsegment, also Marken wie Mercedes-Benz, Audi und BMW. "Wer im margenstarken Premiumsegment führt, kann wegweisende Innovationen einführen und sie sich auch bezahlen lassen", sagt Fuß. Anschließend könne die Technik kostengünstig auch in kleineren Fahrzeugen eingesetzt werden.

Auch wenn es Anzeichen dafür gibt, dass der diesjährige Autoboom seinen Höhepunkt überschritten hat, blickt die Branche optimistisch in die Zukunft. Mehr als 70 Prozent der Manager erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine leicht verbesserte Geschäftslage, 15 Prozent erwarten sogar deutliche Verbesserungen. Vor allem bei den Absätzen in China rechnen die Manager mit deutlichen Steigerungsraten.

Fuß ist ebenfalls optimistisch. "Auch wenn der Aufschwung seinen Zenit überschritten hat, spricht kaum etwas für eine neue Wirtschaftskrise", sagte er. Die deutsche Autoindustrie habe bewiesen, dass sie auch von erheblichen Nachfrageschwankungen nicht aus der Bahn geworfen werde.

(apd/nbe)
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