EU-Vorschrift noch nicht erreicht Deutsche Autobauer senken CO2-Ausstoß

Berlin (RPO). Die 2010 neuzugelassenen Autos deutscher Hersteller stoßen weniger Kohlendioxid (CO2) aus als ältere Wagen, aber noch lange nicht so wenig, wie die EU ab 2015 vorschreibt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Emission um drei Prozent gesunken, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch in Berlin mit.

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Bei der CO2-Reduzierung haben die deutschen Hersteller zwar die Nase vorn, doch da hierzulande mehr große Autos gebaut werden, macht die EU-Vorschrift den deutschen Konzernen besonders zu schaffen.

VDA-Präsident Matthias Wissmann stellte zwar heraus, dass die deutschen Hersteller den Ausstoß bei den Neuzulassungen gesenkt hätten, während die Wagen ausländischer Unternehmen 0,6 Prozent mehr CO2-Emissionen verursachten.

"Wir erreichen die Ziele"

Doch mit einem CO2-Ausstoß von im Schnitt 152,4 Gramm pro Kilometer liegen die hiesigen Hersteller noch weit entfernt von der Reduzierung auf 120 Gramm pro Kilometer, die die EU bald als Durchschnitt für die Fahrzeugflotte eines Herstellers verlangt.

"Wir werden die europäischen Ziele erreichen, aber wir müssen weiter gewaltig investieren", sagte Wissmann. Das sei "keine leichte Aufgabe". Die EU-Vorgaben gelten schon ab 2012, müssen aber erst ab 2015 voll eingehalten werden. Die Senkung des CO2-Ausstoßes führt laut dem VDA-Präsidenten über viele kleine Neuerungen.

Er lobte die Zulieferer, die mit allerlei Verbesserungen einen wichtigen Teil zur Erreichung des Ziels beitrügen. Ein Acht-Gang-Automatikgetriebe etwa kann den Verbrauch demnach um sechs Prozent senken, verbesserte Achsgetriebe können 1,0 bis 1,5 Prozent beitragen.

CO2-Ausstoß um 13 Prozent gesunken

Seit 2006 sei der durchschnittliche CO2-Ausstoß um 13 Prozent gesunken. Herkömmliche Motoren könnten bis 2020 noch um 20 bis 25 Prozent sparsamer werden, sagte Wissmann. Selbst bei großen Autos wie dem Audi A6, dem BMW 5er und der E-Klasse von Mercedes-Benz ist demnach schon heute ein Verbrauch von 5 Litern Diesel pro 100 Kilometer möglich. Das entspricht etwa einem CO2-Ausstoß von 130 Gramm pro Kilometer.

Außerdem hofft die Autoindustrie auf alternative Antriebe, also Elektroautos oder Modelle, die mit Erdgas fahren. Je mehr davon auf den Markt kommen, desto besser fällt auch die gesamte CO2-Bilanz der Hersteller aus, weil der Durchschnittsverbrauch der Fahrzeugflotten sinkt.

Etwa 40 Prozent des Geldes, das die Industrie für die Entwicklung von Antrieben ausgibt, entfällt laut Wissmann auf alternative Antriebe. Dennoch sei bis 2020 ein Marktanteil von höchstens fünf Prozent zu erwarten.

(apd/nbe)
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