Massenproduktion in Leipzig BMW legt Basis für Elektroautos

Leipzig (RPO). International hinken die deutschen Autobauer der Konkurrenz bei der Elektromobilität hinterher. Diesen Rückstand möglichst schnell aufholen will BMW, das in Leipzig den Grundstein für die Massenproduktion von Elektroautos gelegt hat. Ab 2013 das geplante Elektro-Stadtauto gebaut werden.

Hier feilt BMW am neuen Elektroflitzer
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Der Autobauer begann am Freitag offiziell mit dem Ausbau seines Werkes in Leipzig. Dort soll das sogenannte Megacity Vehicle in drei Jahren gebaut werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gab den Startschuss für die Arbeiten. 2013 werde der Autokonzern 400 Millionen Euro in Leipzig investieren, teilte BMW mit. Insgesamt sollen in der Region demnach 800 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Ausbau des Werkes sei ein "klares Bekenntnis" von BMW zum Hochtechnologie-Standort Deutschland, erklärte Konzernchef Norbert Reithofer.

Das Megacity Vehicle wird demnach aus besonders leichtem Kohlenstoff gebaut sein. Das Elektroauto ist das erste Fahrzeug in dieser Bauweise, das in großer Stückzahl gefertigt werde. Der Vorteil dabei ist, dass Gewicht gespart wird. Ein Problem beim Bau von Elektroautos ist, dass Akkus vergleichsweise schwer sind. Dadurch erhöht sich der Stromverbrauch.

Allgemein setzt BMW-Chef Reithofer nach eigenen Worten große Hoffnungen in die Zukunft des Elektroautos. "Das Elektroauto wird schneller Normalität werden als wir dachten", schrieb Reithofer in einem Beitrag für die in Dresden erscheinende "Sächsische Zeitung" (Freitagsausgabe). Elektrische Mobilität funktioniere "schon heute im Alltag". Hürden wie die eingeschränkte Reichweite oder ein kostspieliges Netz öffentlicher Ladestationen "erscheinen uns inzwischen unkritisch".

Bundeskanzlerin Merkel sagte am Freitag beim Festakt in Leipzig, die Erweiterung des dortigen BMW-Werkes sei ein "sehr wichtiger Schritt" für die deutsche Autoindustrie auf dem Weg ins Zeitalter der Elektromobilität. Ein Problem sei jedoch, dass Deutschland bei der Entwicklung der wichtigen Batterietechnik hinterher hinke. Der Vorsprung anderer Länder müsse aufgeholt werden. Dies sei möglich, sagte Merkel.

Großversuch mit Mini

BMW experimentiert schon seit längerem mit Elektro-Antrieben für seine Fahrzeuge. Im August beendete der Autohersteller einen Großversuch mit 100 Testfahrzeugen seines Kleinwagens Mini mit Elektroantrieb in München. Weltweit gibt es 600 solcher Testfahrzeuge. Die Erkenntnisse aus dem Projekt lässt BMW in die Fertigung des Megacity Vehicles einfließen. Der Konzern entwickle aber auch eine Elektro-Variante seines Kompaktwagens der 1er-Reihe, wie BMW am Freitag mitteilte.

Zusammen mit BMW werden in den kommenden Jahre auch die anderen deutschen Automarken erste Elektrofahrzeuge an den Start brigen. Opel will Ende kommenden Jahres seinen stromgetriebenen Ampera einführen. Von Daimler kommt 2012 der Kleinwagen Smart in einer Elektro-Variante nach, von Ford das Modell Focus. VW geht dann mit BMW 2013 an den Start.

(AFP/kpl)
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