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Im Bundesdurchschnitt bei 1,46 Euro Benzin so teuer wie noch nie

Düsseldorf/München (RPO). Benzin und Dieselkraftstoff haben in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht. Nach Angaben des ADAC kostet Super im Bundesdurchschnitt mehr als 1,46 Euro. Für Diesel müssen Autofahrer 1,38 Euro je Liter bezahlen. Die Schmerzgrenze sei damit überschritten, klagt die Autofahrerlobby.

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Foto: Hersteller

Die Preise lagen damit noch einmal rund einen Cent über den bisherigen Höchstmarken, die teilweise noch aus dem vergangenen Jahr stammten, wie der Automobilclub am Donnerstag mitteilte. Verantwortlich für die neuen Rekordstände sei der starke Preisanstieg für Rohöl in den vergangenen Tagen.

Auch die Deutsche BP meldet Rekordpreise. Zur Wochenmitte erreichten die Preise für Superbenzin mit 1,48 Euro sowie Diesel mit 1,39 Euro je Liter neue Höchststände, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Die Schmerzgrenze sei damit bei vielen Autofahrern weit überschritten, betonte der ADAC. Der Automobilclub empfahl den Verbrauchern eine spritsparende Fahrweise, um die Kosten zu reduzieren. Außerdem könnten kurze Strecken auch einmal zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Mineralölverbrauch deutlich gesunken

Tatsächlich haben die hohen Ölpreise und die milden Temperaturen nach Angaben des größten deutschen Tankstellenbetreibers BP (Aral) bereits im vergangenen Jahr den Mineralölverbrauch in Deutschland massiv einbrechen lassen. Insgesamt sank der Absatz um 9,5 Prozent auf knapp 102 Millionen Tonnen. Am stärksten war der Rückgang bei leichtem Heizöl mit 35 Prozent. Bei Normal- und Superbenzin sank der Verbrauch um 4,3 Prozent. Die Nachfrage nach Dieselkraftstoff stieg dagegen um 1 Prozent an.

Die wachsende Nachfrage nach Diesel hat inzwischen bereits dazu geführt, dass der Preisabstand zwischen Benzin und Diesel immer kleiner geworden ist. Aral-Chef Stefan Brok schloss am Donnerstag nicht aus, dass in absehbarer Zeit Diesel an den Tankstellen sogar einmal teurer seien könne als Benzin. Tatsächlich sei der Preisvorteil des Dieselkraftstoffs derzeit nur noch auf die niedrigeren Steuersätze zurückzuführen. Auf den Spotmärkten in Rotterdam sei Diesel längst teurer als Ottokraftstoff.

Normalbenzin auf dem Rückzug

Auf dem Rückzug ist weiterhin Normalbenzin. Seitdem Super und Normal zum gleichen Preis verkauft würden, sei der Marktanteil des Normalbenzins von 25 Prozent auf 12 Prozent gesunken, sagte BP-Deutschland-Chef Uwe Franke.

Der Manager wies Vorwürfe der Preistreiberei gegen die Mineralölkonzerne entschieden zurück. Ohne die Steuerbelastung gehörten die Preise für Super und Diesel in Deutschland zu den niedrigsten in allen 27 EU-Ländern. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee erteilte unterdessen Forderungen nach Einflussnahme der Politik auf die hohen Benzinpreise eine Absage: "Ich glaube, die Politik ist nicht gefragt, sich hier einzumischen."

Mineralöl wieder billiger

Kleiner Hoffnungsschimmer für die Verbraucher: Der Ölpreis ist am Donnerstag leicht gesunken. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl mit Lieferdatum Juni kostete an der New Yorker Rohstoffbörse zwischenzeitlich 117,27 Dollar. Damit lag der Preis 1,03 Dollar unter dem Wert vom Vortag. Am Dienstag hatte der Ölpreis beinahe die Marke von 120 Dollar je Barrel erreicht.

Als Hauptgrund für den Rückgang nannten Analysten, dass der Dollar gegenüber dem Euro wieder leicht an Boden gewonnen hat. Außerdem hatte die US-Regierung berichtet, die dortigen Rohöl-Vorräte seien in der vergangenen Woche um rund 2,4 Millionen Barrel gewachsen, doppelt so viel wie Analysten erwartet hatten.

(ap)
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