Messe in Detroit Autoshow zeigt 50 neue Modelle

Detroit (RPO). Mehr als 50 neue Modelle zeigen die Autohersteller bei der Motorshow in Detroit. Allerdings wirft die drohende Rezession in den USA ihre Schatten auf die Messe. Ständig steigende Benzinpreise zwingen auch die Amerikaner zum Umdenken. Spritfresser wie die großen Pick-up-Trucks kommen dennoch nicht aus der Mode.

Eindrücke von der Auto Show in Detroit
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Die Motorshow in Detroit eröffnet traditionell das neue internationale Autojahr. Eine feste Größe in Detroit ist die Marke mit Stern. Mercedes-Chef Dieter Zetsche präsentierte am Samstag bei der Eröffnungsshow seines Unternehmens das neue Konzeptauto GLK. An seiner Seite war "Sex and the City"-Star Kim Cattrall. Der leichte Geländewagen wird auch in dem "Sex and the City"-Spielfilm zu sehen sein, der voraussichtlich im Mai in den USA in die Kinos kommt.

Angesichts der ständig steigenden Spritpreise dürften Weiterentwicklungen sparsamer Modelle eine wichtige Rolle auf der Messe spielen. Doch ein wichtiges Thema bleiben - allen Klimadebatten und Sparappellen zum Trotz - die in den USA weiterhin beliebten Pick-up-Trucks, die freilich auch den Ruf haben, Spritfresser zu sein.

So stellt Ford den mit Spannung erwarteten F-150 vor und Chrysler präsentiert den neuen Dodge Ram. Dieses scharf umkämpfte Marktsegment brach im vergangenen Jahr regelrecht ein. Während der Pkw-Markt in den USA um 3 Prozent nachgab, war der Rückgang bei den Pick-ups doppelt so groß.

Größer Automarkt der Welt droht Krise

Und auch die fetzigsten Shows in Detroit können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die konjunkturellen Vorzeichen für die Autoindustrie in diesem Jahr vor allem im Gastgeberland der Autoshow alles andere als günstig sind. Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember auf über fünf Prozent, und der Einzelhandel meldete am Donnerstag enttäuschende Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft.

All dies deutet in Kombination mit der weiter schwelenden Immobilienkrise darauf hin, dass die Konsumenten im größten Automarkt der Welt in den nächsten Monaten ihr Geld vermutlich lieber beisammen halten werden und ihre Dollars nicht in dem Umfang für Neuwagen ausgeben, wie es die Autoindustrie gerne hätte.

Verfehlte Modellpolitik der US-Hersteller

Die erlahmende Nachfrage, eine verfehlte Modellpolitik und der immer schärfer werdende ausländische Konkurrenzdruck haben bei den "großen Drei" der US-Autoindustrie - General Motors, Ford und Chrysler - in den letzten Jahren zu einem großen personellen Aderlass geführt. Zehntausende Stellen wurden abgebaut. Allein der Autobauer Chrysler, der im vergangenen Jahr von Daimler an den US-Finanzinvestor Cerberus verkauft wurde, kündigte 2007 die Streichung von 25.000 Arbeitsplätzen an.

Und ausgerechnet jetzt, da die US-Autobauer hoffen, die ersten Früchte ihrer Kostensenkungsbemühungen ernten zu können, droht ihnen die aufziehende Rezession das Geschäft gründlich zu verderben. GM, Ford und Chrysler haben bereits in Erwartung weiter sinkender Nachfrage Produktionskürzungen für das erste Quartal bekannt gegeben.

Porsche hat keinen Messe-Stand

Porsche ist in diesem Jahr nicht auf der Messe vertreten. Der Zuffenhausener Sportwagenhersteller hatte den Rückzug bereits im Juni angekündigt. Porsche will generell sein Engagement bei den Automessen zurückfahren, da die Möglichkeiten, sich damit einen Kundenstamm aufzubauen, als nicht mehr so günstig eingeschätzt werden. Dafür kehrt der japanische Autobauer Mitsubishi wieder nach Detroit zurück, und Neulinge wie die Luxusautoschmiede Fisker Automotive aus Kalifornien geben ihr Debüt.

(ap)
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