Neue Regelung in den Niederlanden Autofahrer zahlen Steuern pro Kilometer

Amsterdam (RPO). Während der neue Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Deutschland eine neue Debatte über die Pkw-Maut anstieß, gehen unsere Nachbarn in den Niederlanden einen gänzlich anderen Weg. Ab dem Jahr 2012 zahlen Autofahrer drei Cent Kfz-Steuer pro gefahrenem Kilometer.

Fakten für und gegen die Pkw-Maut
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Foto: dpa, jbu pzi tmk tba

Dafür entfällt künftig eine 25-prozentige Steuer beim Neuwagenkauf und die jährliche Kfz-Steuer. Die Regierung in Den Haag, die den Systemwechsel am Freitag beschloss, verspricht sich davon weniger Staus, weniger schwere Unfälle und einen Rückgang der C02-Emissionen.

Vielfahrer werden belastet

Der Fahrer eines Durchschnittsautos muss demnach für jeden zurückgelegten Kilometer drei Cent zahlen. Autos mit hohem Spritverbrauch und schwere Fahrzeuge werden mehr zahlen müssen. Zudem wird es teurer, während des Berufsverkehrs zu fahren. Erfasst werden sollen die Fahrdaten per GPS. Der Steuersatz soll bis 2018 jährlich steigen.

Nach Angaben der Regierung zahlen sechs von zehn Autofahrern nach dem neuen System künftig weniger fürs Autofahren. Belastet werden Vielfahrer und diejenigen, die zu Berufsverkehrszeiten das eigene Auto benutzen.

Erwartet wird, dass die Staus im Berufsverkehr halbiert werden. Der Gesamtverkehr werde vermutlich um 15 Prozent zurückgehen, teilte das Verkehrsministerium mit. Die vom Autoverkehr verursachten C02-Emissionen sollen um zehn Prozent verringert werden.

Gedankenspiele auch in Deutschland

Auch in Deutschland wird darüber nachgedacht, Autofahrer direkter als bisher für die Nutzung von Straßen und Autobahnen zur Kasse zu bitten. "Wir wollen, dass das Straßennetz stärker durch die Nutzer finanziert wird. Die Lkw-Maut war ein Anfang", hatte der neue Verkehrsminister Ramsauer Anfang November in einem Interview erklärt. Nach einiger öffentlicher Empörung ruderte er dann zurück.

Nach Informationen unserer Redaktion sehen zudem Pläne im Finanzministerium eine Autobahn-Vignette für Pkw vor. 4,5 Milliarden Euro soll die Maut jährlich einbringen. In der Union gibt es zu diesem Thema jedoch noch keine Einigung.

Der ADAC kritisiert die Gedankenspiele der Regierung. Schon heute würden Autofahrer in Deutschland bereits jetzt erheblich zur Kasse gebeten. Für einen Euro an Kosten werden nach ADAC-Angaben 4,15 Euro an Steuern und Abgaben fällig.

(AP/csi)
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