Was Pkw wirklich kosten Autofahren wird zum Luxus
Leverkusen/Ostfildern (RPO). Mit den Kosten für den Kauf eines Autos ist bei weitem nicht getan. Im Gegenteil, steht das gute Stück erst in der Garage, fangen die Kosten so richtig an: Versicherungen, Tüv, Werkstatt, Tanken. Besonders die Kraftstoffpreise lassen das Fahren zum Luxus werden.

Die vermeintlichen Spritspar-Könige
Für Manager der Autohersteller ist der Blick auf die monatlichen Zulassungsstatistiken zu einem unangenehmen Erlebnis geworden: Seit Jahren sinken die Zahlen der Neuzulassungen beständig. Über die Gründe wird immer noch diskutiert. Doch während die Hersteller versuchen, mit ständig neuen Modellen das Begehren der Käufer zu wecken, wird ein Problem ausgeklammert - dass die Anschaffung eines Autos ebenso wie der nötige Unterhalt für manche Menschen kaum noch erschwinglich ist. Mittlerweile werden erste Stimmen laut, dass sich die einstige Selbstverständlichkeit Auto zum Luxusgut entwickelt.
Es gibt viele Fakten und Zahlen, die deutlich machen, dass das Auto zu einem immer stärkeren Kostenfaktor geworden ist. Gerade im Hinblick auf die sinkende Zahl der Neufahrzeuge wird dies auch an den Preisen deutlich. "Der Durchschnittspreis eines Neuwagens liegt im Jahr 2007 bei 24.953 Euro", sagt der Automobilforscher Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom Prognoseinstitut B&D Forecast in Leverkusen. Das entspricht einem Anstieg um 6,5 Prozent gegenüber den Forderungen im Vorjahr - und einem neuen Rekordniveau. Über einen Fünfjahreszeitraum hat sich damit laut B&D Forecast der Neuwagen ohne Zusatzausstattungen um 2753 Euro oder 12,4 Prozent verteuert.
Dieser Durchschnittspreis bedeutet jedoch nicht, dass sich private Käufer wirklich Fahrzeuge dieser Kategorie leisten. Vielmehr werden immer weniger Neufahrzeuge von Privatleuten gekauft. Das Gros der Zulassungen machen heute Firmenwagen aus - und die gehören nicht selten zu einer gehobeneren Kasse. Im ersten Halbjahr 2007 lag der Anteil der sogenannten gewerblichen Autokäufer an den Neuzulassungen bei 62,4 Prozent. Im Jahr 2004 waren es noch 52,5 Prozent.
Der eigentliche Kostensprung fand woanders statt: "Die Betriebskosten sind von 89 auf 130 Euro gestiegen, was vor allem an den Kraftstoffkosten liegt", sagt Maurer. Daran dürften auch sinkende Verbräuche kaum etwas ändern - sie würden nicht so stark ausfallen, dass sie die weiter steigenden Literpreise ausgleichen könnten.
Auch der Schutz der Umwelt führt zu höheren Preisen beim Autokauf. Ferdinand Dudenhöffer rechnet beispielsweise damit, dass sich durch die Initiativen zur CO2-Einsparung die Kosten von Neuwagen in den kommenden Jahren um mindestens 1000 Euro erhören. Eine weitere Steigerung ist zu erwarten, wenn bis zum Jahr 2012 die CO2-Richtwerte von 130 Gramm pro Kilometer umgesetzt werden - das dürfte Autokäufer noch einmal knapp 2000 Euro zusätzlich kosten. Kein Wunder, dass der Automobilforscher neben bekannten Modelltrends wie den zum kompakten SUV auch einen Zuwachs bei den Billigautos vorhersieht - nicht nur in Asien, sondern auch auf traditionellen Märkten wie in Deutschland.