Dienstfahrzeuge mit hohem Verbrauch Auch Bischöfe sind mit Spritfressern unterwegs

Berlin (RPO). Nicht nur die Manager milliardenschwerer Unternehmen fahren spritfressende Luxus-Limousinen. Wie eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ergeben hat, sind auch viele deutsche Bischöfe mit umweltschädlichen Oberklasse-Autos unterwegs.

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Foto: autodrom

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert deutsche Kirchenobere beider Konfessionen für ihre umweltschädlichen Limousinen. So nutzen laut einer Umfrage der DUH 18 Bischöfe Dienstfahrzeuge, die 20 bis 60 Prozent über dem seit 2008 geltenden EU-Zielwert für CO2-Ausstoß liegen.

"Das Ergebnis ist enttäuschend - viele Bischöfe predigen ihren Kirchengemeinden die Notwendigkeit des Klimaschutzes, haben aber selbst Benzin im Blut", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Dienstag in Berlin.

Nur vier evangelische Kirchenobere würden mit ihren Fahrzeugen den EU-Wert deutlich unterschreiten, erklärte Resch. 16 Dienstfahrzeuge lägen im Grenzbereich. Die Umweltorganisation befragte zwischen Juli und Oktober 2011 46 Kirchenvertreter. Acht machten keine Angaben.

Die Dienstwagen mit dem höchsten CO2-Ausstoß haben laut Befragung der katholische Bischof Franz Josef-Overbeck (Essen) und der evangelische Landesbischof Ralf Meister (Hannover) mit 224 g pro Kilometer. Beide fahren einen VW Phaeton.

Die Idee zur Befragung kam laut Resch aus kirchlichen Kreisen. Nach der letzten Befragung zu Dienstwagen der Bundes- und Landesminister sowie der großen börsennotierten Unternehmen, seien Kirchenräte mit gezielten Anfragen zu den Dienstwagen der Bischöfe auf die DUH zugekommen.

Nächstes Jahr will die Umweltorganisation nach eigenen Angaben auch die Dienstwagen der großen kirchlichen Unternehmen wie Diakonie und Caritas abfragen.

(apd/KNA/nbe)
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