Abschaffung steht bevor Aral: Aus für Normalbenzin

Bochum (RPO). Wann der Zeitpunkt erreicht ist, steht noch nicht fest. Aber weil Normal- und Superbenzin zuletzt fast gleich teuer waren, rechnet Aral fest mit der Abschaffung von Normalbenzin. Der Anteil an den Ottokraftstoffen liegt bei nur noch 14 Prozent.

Die vermeintlichen Spritspar-Könige
40 Bilder

Die vermeintlichen Spritspar-Könige

40 Bilder

Die größte deutsche Tankstellenkette Aral teilte am Mittwoch mit, dass der Anteil von Normalbenzin am gesamten Absatz von Ottokraftstoffen von rund 25 auf mittlerweile 14 Prozent gesunken sei. "Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird das Normalbenzin aus dem Markt verschwinden", erklärte Aral-Pressesprecher Detlef Brandenburg.

Der Sprecher betonte aber, dies sei alleine ein Entscheidung der Kunden. Entsprechend könne man auch nicht seriös voraussagen, wann das Normalbenzin nicht mehr verkauft werde. "Es ist aber klar, dass das ein auslaufendes Produkt ist", sagte Brandenburg.

Schon seit Jahren vermutet

Branchenkenner vermuten seit Jahren, die Ölkonzerne wollten Normalbenzin ganz abschaffen. Dann würden die Kosten sinken, weil weniger Zapfpistolen gebraucht würden und weniger getrennte Tanks.

Aral hatte im vergangenen November begonnen, Normalbenzin und Super zum gleichen Preis zu verkaufen. Bereits seit August betrug der Preisunterschied zwischen den beiden Sorten nur noch einen Cent, davor jahrelang zwei Cent.

Laut der Ölbranche war Normalbenzin auf dem Weltmarkt wegen hoher Nachfrage aus den USA zeitweise sogar teurer als das eigentlich hochwertigere Super. Der Unterschied zwischen Normal und Super ist die höhere sogenannte Oktanzahl. Je höher sie ist, desto besser verbrennt das Benzin-Luft-Gemisch im Motor. Die höhere Oktanzahl wird vor allem durch besondere Zusatzstoffe erreicht.

Kostenersparnis für Konzerne immens

Der Auto Club Europa (ACE) sah sich am Mittwoch in seiner Vermutung bestätigt, dass die Preisangleichung nur das Ziel habe, den früher billigeren Normalkraftstoff ganz abzuschaffen. "Wir erwarten, dass die Mineralölwirtschaft die zusätzlichen Gewinne jetzt nicht selbst einstreicht, sondern an die von hohen Spritpreisen gebeutelten Tankkunden ungeschmälert weitergibt", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner.

Wenn von der Herstellung über den Vertrieb bis hin zur Zapfsäule für das bisherige Normalbenzin keine Produkt- und Infrastruktur mehr benötigt werde, sei die Kostenersparnis für die Konzerne immens.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort