Abwrackprämie: 111.000 Reservierungen Amt räumt Datenpanne ein

Frankfurt/Main (RPO). Das für die Abwrackprämie zuständige Bundesamt Bafa hat die Berichte über eine Datenschutzpanne bestätigt. Antragsnummern seien am ersten Tag doppelt vergeben worden, räumte eine Sprecherin ein.

Wie man die Abwrackprämie online bekommt
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Foto: Screenshot www.ump.bafa.de

Antragsteller hätten dadurch komplette Datensätze anderer Autokäufer in einer E-Mail, die den Eingang der Reservierung bestätigte, erläuterte die Bafa-Sprecherin die Panne. Der Behörde seien 200 Doppelungen bekannt. "Das Problem ist behoben", versicherte die Sprecherin.

Die Umstellung der Abwrackprämie hat einen neuen Ansturm auf das staatliche Geld entfesselt. Bis zum Dienstagmittag gingen 111.000 Reservierungen ein, wie Holger Beutel, Sprecher des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), der Nachrichtenagentur AP sagte.

Die seit Montag für die Beantragung nötige Internetseite funktionierte auch am zweiten Tag nicht reibungslos. Wer versuchte, die Seite ump.bafa.de aufzurufen, erhielt oftmals den Hinweis, dass die Anfrage zum jetzigen Zeitpunkt nicht bearbeitet werden könne. Das Amt verwies darauf, dass zu Spitzenzeiten weiter mit Engpässen zu rechnen sei, die nicht im Einflussbereich des Bafa lägen.

Auf Abendstunden ausweichen

Im Vergleich zum Montag habe sich die Erreichbarkeit aber deutlich verbessert, sagte eine Sprecherin. Die Behörde sei weiter im Gespräch mit dem für die Seite zuständigen externen Dienstleister. Das Amt empfahl, möglichst auf Zeiten mit geringerer Auslastung wie die späteren Abendstunden auszuweichen. Seit Montag sind Anträge nur noch über die Internetseite ump.bafa.de möglich, das System war aber am ersten Tag zusammengebrochen.

Nach dem alten Verfahren waren nach Angaben Beutels 435.000 Anträge eingegangen. Insgesamt beantragten damit 546.000 Fahrzeughalter die 2500 Euro. Bisher standen 1,5 Milliarden Euro für die Prämie bereit, was für rund 600.000 Anträge reicht. Die Bundesregierung will die Verschrottungsprämie für Altautos aber aufstocken. Spätestens Ende 2009 soll der Anspruch allerdings auslaufen.

Der Autoclub Europa (ACE) kritisierte unterdessen die "chaotischen Zustände" bei der Online-Bearbeitung der Anträge. Solange das neue Verfahren nicht einwandfrei funktioniere,, solle auch der Postweg möglich sein, forderte der Club.

Die Bafa-Sprecherin verwies darauf, dass die Beantragung über das Internet zwei entscheidende Vorteile habe: Es könne genau verzeichnet werden, wann welcher Eintrag eingehe, und bei Anträgen auf Papier sei die Bearbeitungszeit wesentlich länger.

(AP)
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