Probleme beim Airbag 850.000 Audi A4 müssen zurück in die Werkstatt
Ingolstadt · Ein Fehler in der Airbag-Software verursacht einen der größten Rückrufe in der Geschichte von Audi: 850 000 A4 müssen zurück in die Werkstätten. Das Unternehmen untersucht bereits Unfallautos, bei denen der Airbag versagt haben könnte.
Betroffen seien Autos, die seit der neuen Version des A4 im Jahr 2012 bis Mitte Oktober dieses Jahres gebaut wurden. In Deutschland müssten 150.000 Wagen aller Ausführungen (Limousine, Avant und Allroad) zurück in die Werkstätten. Der A4 ist das meistgebaute Auto von Audi. Zuerst hatte das Magazin "auto motor und sport" über den Rückruf berichtet.
Die Probleme seien bei internen Kontrollen aufgefallen, sagte der Audi-Sprecher. Alle Besitzer betroffener Fahrzeuge würden nun über das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeschrieben. "Für den Kunden ist das eine halbe Stunde Aufenthalt in der Werkstatt", sagte der Sprecher. 2013 mussten dem KBA zufolge in Deutschland über alle Marken hinweg insgesamt etwas mehr als 770.000 Fahrzeuge zurückgerufen werden.
Zuletzt hatten vor allem der US-Konzern General Motors sowie der weltgrößte Autohersteller Toyota mit zahlreichen Rückrufaktionen zu kämpfen. Erst in der vergangenen Woche musste Toyota 1,75 Millionen Fahrzeuge weltweit wegen Problemen bei Bremsen und Benzinleitungen zurück in die Werkstätten beordern. Auch Opel, BMW und Volkswagen hatten zuletzt Rückrufaktionen gestartet.
Bei General Motors sind von einer der größten Rückrufwellen der Automobilgeschichte bereits rund 29 Millionen Autos betroffen. Weil es wegen defekter Zündschlösser zu mehreren Bränden mit Todesopfern gekommen war, musste Konzernchefin Marry Barra bereits vor dem US-Kongress antreten.
Audi-Chef Rupert Stadler droht bei dem aktuellen Rückruf bislang kein solches Ausmaß. Derzeit untersuche der Konzern eine einstellige Zahl von Unfällen, bei denen der Softwarefehler dazu geführt haben könnte, dass der Airbag nicht auslöste, sagte ein Sprecher.