Biker stirbt an Karfreitag in Baden-Württemberg Immer mehr Motorradunfälle in NRW

Düsseldorf · Das sonnige Wetter lockt am Osterwochenende Motorradfahrer auf die Straßen. Doch dabei kommt es immer wieder zu Unfällen. Bundesweit sind Karfreitag mindestens neun Biker lebensgefährlich verunglückt. In NRW ist die Zahl der Unfälle zuletzt deutlich gestiegen.

 Ein beschädigter Motorradhelm liegt nach einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Auto auf einer Straße (Archivfoto).

Ein beschädigter Motorradhelm liegt nach einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Auto auf einer Straße (Archivfoto).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Viele der Unfälle an Karfreitag ereigneten sich in Baden-Württemberg, wo die Polizei neben dem Toten auch fünf lebensbedrohlich Verletzte zählte. Der tödliche Unfall ereignete sich in Nonnenweier im Ortenaukreis. Ein 28 Jahre alter Motorradfahrer war von einem Auto erfasst worden. Das Auto eines 26-Jährigen hatte ihn am Nachmittag erfasst, als der Fahrer im Gegenverkehr an zwei Autos vor ihm vorbeiziehen wollte.

Auch mit Blick auf NRW warnt die Polizei: Viele Motorradfahrer unterschätzten die Gefahr der kurvenreichen Strecken zwischen Sauerland und Eifel. In den ersten drei Monaten des Jahres ist die Zahl der Motorradcrashs in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen. So zählte die Polizei im ersten Quartal 466 verunglückte Motorradfahrer, darunter 4 Tote, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. 2018 waren es bis zu diesem Zeitpunkt 317 verletzte und fünf Tote gewesen. Auch im April habe sich die Bilanz nicht verbessert: Allein am ersten Wochenende des Monats kamen bei schweren Motorradunfällen im Land sechs Menschen ums Leben.

Bereits im Vorjahr hatte die Polizei insgesamt eine Zunahme der Motorradunfälle vermeldet: 4283 Biker verunglückten auf nordrhein-westfälischen Straßen, 74 davon tödlich. In den drei Jahren davor hatte die Zahl der Unfälle jeweils unter 4000 gelegen.

Zu hohe Geschwindigkeit, mangelnde Kenntnis der Strecken und Selbstüberschätzung sind aus Sicht der Polizei häufige Gründe für schwere Unfälle. Oft seien es Gäste von außerhalb, die verunglückten, berichtet ein Sprecher der Polizei im Hochsauerland. So kamen 2018 drei Viertel aller Unfallopfer nicht aus dem Kreis. Dorthin lockt es bei schönem Wetter viele Biker aus dem Ruhrgebiet oder den Niederlanden. „Viele unterschätzen die lange Anreise oder die anspruchsvollen Strecken“, sagte der Sprecher. Die Polizei werde auch über die Osterfeiertage besonders wachsam sein.

Ähnliches berichtet die Polizei im Oberbergischen. Sie warnte zum Saisonauftakt in einer Mitteilung vor gefährlichen Überholmanövern und nicht angepasster Geschwindigkeit auf kurvenreichen oder schattigen Straßen.

(hebu/dpa)
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