Motorradfahrer leben gefährlich Biker verunglücken mit viel PS - oder durch die Schuld anderer

Münster · Wenn Motorradfahrer allein verunglücken, dann meist mit besonders PS-starken Maschinen. Und bei den meisten dieser Unfälle ohne fremde Beteiligung sind die Fahrer unter 30 Jahre alt. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag vorgestellten Feldstudie.

 Eine Crashtest-Puppe auf einem Motorrad und ein PKW prallen bei einer Vorführung bei einer gemeinsamen Vollbremsung aufeinander.

Eine Crashtest-Puppe auf einem Motorrad und ein PKW prallen bei einer Vorführung bei einer gemeinsamen Vollbremsung aufeinander.

Foto: dpa, bt fdt

Dafür hatten die Unfallforscher der Versicherer (UDV) fast 200 schwere Motorradunfälle eines Jahres im Saarland analysiert.

Entkräftet wurde dabei das Vorurteil, Motorradfahrer würden sich meist selbst gefährden. Mehr als die Hälfte der schweren Unfälle seien von anderen Verkehrsteilnehmer verursacht worden, hieß es.

In Deutschland starben 2013 nach vorläufigen Zahlen 568 Menschen auf dem Motorrad. Die Unfallforschung der Versicherer wird von der Versicherungswirtschaft finanziert, bezeichnet sich aber als inhaltlich unabhängig.

Motorradfahrer leben gefährlich

Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall umzukommen, ist für Motorradfahrer fast vier Mal so hoch wie für Autofahrer. Dem statistischen Bundesamt zufolge kamen 2012 auf 100.000 Krafträder 15 Getötete, auf 100.000 Autos dagegen 4 Getötete.

Auf Deutschlands Straßen starben 2013 nach vorläufigen Zahlen 568 Menschen auf dem Motorrad. Das sind 3,1 Prozent weniger als 2012. Auf Mofas oder Kleinkrafträdern kamen weitere 73 Menschen ums Leben (minus 21,5 Prozent). Zudem wurden bei den Motorradunfällen fast 9000 Menschen schwer und weitere knapp 17.800 leicht verletzt.

Motorradfahrer hatten im Jahr 2013 mehr als die Hälfte der Unfälle mit Personenschaden (52,6 Prozent) auch verursacht. Das häufigste Fehlverhalten der Motorradfahrer bei Unfällen mit Verletzten war eine nicht angepasste Geschwindigkeit (34,0 Prozent), gefolgt von Abstandsfehlern mit 11,9 Prozent.

Bei den Autofahrern waren im selben Jahr Abstandsfehler mit 14,7 Prozent und nicht angepasste Geschwindigkeit mit 13,9 Prozent mit eine der Unfallursachen.

(dpa)
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