Fotos Top 20: Die bedeutensten Premieren des Pariser Salon
Platz 20: Monica 350 V8
Jahr: 1948
Vergangen, aber nicht vergessen ist für viele Franzosen die kurze Geschichte der Luxuslimousinen von Monica. Der französische Güterwaggonfabrikant Jean Tastevin erfüllte sich mit der ebenso schlichten wie eleganten Nobellimousine einen persönlichen Traum, den er mit dem Namen seiner Ehefrau schmückte. Umso tragischer der schnelle Tod der Marke. Die Energiekrise von 1973/74 bedeutete das Aus für Monica, daran änderten auch zahlreiche Vorbestellungen nichts.
Platz 19: Nissan Prince Skyline
Jahr: 1957
Seine Rolle als erste Repräsentationslimousine der japanischen Automobilindustrie ist ebenso im Nebel der Vergangenheit verschwunden wie seine Funktion als Vorreiter für den Massenexport robuster, gut ausgestatteter Autos aus dem Land der aufgehenden Sonne. Seinen Namen verdankte der Prince dem japanischen Kaiserhaus.
Platz 18: Renault Reinastella
Jahr: 1928
Er sollte das goldene Jahrzehnt großer Luxuslimousinen a la francaise krönen. Als Nachfolger des majestätischen Renault 40 CV feierte im Herbst 1928 die riesige Renault V8-Limousine Reinastella eine prunkvolle Premierenparty im Pariser Kristallpalast. Kaiser, Könige und Großindustrielle sollten die Käufer des neuen Flaggschiffs der französischen Automobilindustrie sein. Ein Plan, der zumindest teilweise aufging – trotz der nur ein Jahr später einsetzenden Weltwirtschaftskrise.
Platz 17: Maserati MC 12
Jahr: 2004
Mit dem Zwölfzylinder-Boliden meldete sich Maserati zurück im kleinen Kreis der Supersportwagen-Hersteller. Die Motorsportversion des MC 12 war bereits auf dem Genfer Salon gezeigt worden, in Paris folgte die 455 kW/630 PS starke Straßenversion. Es begeisterten sich weit mehr Fans für den schnellsten Dreizack-Straßenrenner aller Zeiten als die Marke aus Modena liefern konnte. So legte Maserati noch eine zweite Miniserie des Zweisitzers auf, die trotz eines Preises von 1,2 Millionen Dollar ebenfalls rasch verkauft wurde.
Platz 16: Peugeot 604
Jahr: 1975
Im Rückblick gehört dieses Automobil zu den verkannten und vergessenen Größen. Dabei gab der Peugeot 604 der Grande Nation das vorübergehend fast verloren gegangene automobile Selbstbewusstsein zurück, zu den bedeutendsten Fahrzeugherstellern der Welt zu zählen. Als erste Staatslimousine mit verlängertem Radstand setzte das Flaggschiff aus Sochaux einen 2,3-Liter-Turbodiesel ein.
Platz 15: Delahaye 175
Jahr: 1948
Luxuriöse Coupes und Cabriolets mit Delahaye-Signet genossen in den 1930er Jahren und im frühen Nachkriegs-Frankreich einen Ikonenstatus. Schließlich zählte das 1894 von Emile Delahaye gegründete Unternehmen zu den innovativsten und zugleich edelsten europäischen Herstellern. Der Typ 175 mit 4,5-Liter-Sechszylinder-Motor mit bis zu 118 kW/160 PS war der letzte erfolgreiche Luxuskreuzer der französischen Marke.
Platz 14: Volvo 164
Jahr: 1968
Mit einer repräsentativen Sechszylinderlimousine feierte Volvo nach zehnjähriger Enthaltsamkeit die Rückkehr ins automobile Oberhaus. Eigentlich sollte sogar ein V8 hinter dem mächtigen Chromgrill des Typs 164 arbeiten, aber dann siegte doch der Wunsch nach größeren Stückzahlen und satten Erlösen. Ein wenig vermessen vielleicht, aber erfolgreich. Immerhin bahnte er seinen Nachfolgern 264, 760 bis zum aktuellen S80 den Weg.
Platz 13: Cadillac Eldorado Biarritz
Jahr: 1959
Keine amerikanische Marke verkörperte in den ersten Nachkriegsjahrzehnten mehr Chrom, Glanz und Glamour als Cadillac. Dafür sorgten pompöse Karosserien, gewaltige Heckflossen und luxuriös ausstaffierte Interieurs, die bei Filmstars, Prominenten und Gewinnern der Wirtschaftswunderjahre gut ankamen. Selten hatte sich amerikanische Pracht prunkvoller gezeigt, so lautete 1959 das Urteil des Pariser Publikums über das nach dem noblen französischen Seebad benannte Eldorado Biarritz Convertible mit den größten Heckflossen aller Zeiten.
Platz 12: Facel Vega Excellence
Jahr: 1958
Pablo Picasso hatte einen Facel Vega, Stirling Moss fuhr den damals alles überstrahlenden Superstar der Luxusklasse, die Hollywood-Idole Ava Gardner und Dean Martin ließen sich in dem Franzosen chauffieren, Ringo Starr von den Beatles zog die 5,23 Meter lange Hardtoplimousine ohne B-Säule jedem Rolls-Royce vor und der französische Philosoph Albert Camus entspannte beim Klang der bis zu 261 kW/355 PS starken und 6,3 Liter großen V8. Eine Zeit, die nicht zurückkehren konnte. Hatte doch eine Luxussteuer fast alle einheimischen Prestigemarken in den Untergang geschickt. Und auch Facel Vega überlebte nur bis 1964.
Platz 11: Ferrari 250 GT Lusso
Jahr: 1962
Ferrari kann auch Luxus, lautete vor genau 50 Jahren die damals überraschende Botschaft von der Premierenbühne unter dem Eiffelturm. Eine luxuriöse Ausstattung machte den Ferrari 250 GT Lusso zum Konkurrenten edler Coupes von Aston Martin oder Maserati. Immerhin 350 Kunden konnte Ferrari für das edle Speedsymbol gewinnen.
Platz 10: Ford GT 40
Jahr: 1966
Ihm verdankt Ford den Aufstieg in den Olymp der ultimativen Tempoboliden, denn mit dem GT40 beendete Ford die Siegesserie von Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans. Vier Jahre in Folge triumphierte der GT40 bei dem weltweit wichtigsten Langstreckenklassiker. Entwickelt worden war der GT40 in England, seine Weltpremiere als Straßensportler feierte er aber nicht am Themseufer, sondern an der Seine. Mit Werten von fünf Sekunden für den Sprint von Null auf Tempo 100 fuhr der Ford nicht nur allen Ferrari davon, er war auch der bis dahin schnellste Streetracer im Zeichen des blauen Ovals.
Platz 9: Opel Diplomat V8 Coupe
Jahr: 1964
Das Coupe war die Krönung der sogenannten KAD-Reihe, mit der Opel die damalige Mercedes S-Klasse herausforderte. Kapitän, Admiral und Diplomat lautete seit Februar 1964 die neue Rangfolge in der Rüsselsheimer Oberklasse. Ein 5,4-Liter-Chevrolet-V8 unter der Haube des von Karmann entwickelten und gebauten Coupes machte den Diplomat zum hubraumstärksten deutschen Fahrzeug unterhalb des staatstragenden Mercedes 600. 347 Coupe-Liebhaber kauften den vielleicht elitärsten Opel aller Zeiten.
Platz 8: Audi A8
Jahr: 2002
Glanz und Gloria hatten die Ingolstädter bereits 1994 durch den ersten Audi A8 in revolutionärer Aluminiumbauweise ernten können. Mit der Neuauflage des Luxusliners kam Audi aber endlich auch in den Vorstandsfuhrparks an, die bis dahin einen Mercedes-Stern als Mitgliedsausweis verlangten. Prestigetriebwerk blieb der 6,0-Liter-W12-Zylinder, hinzu kamen ein V10 für den sportiven S8 und der 4.2 TDI als damals stärkster Diesel der Welt mit 240 kW/326 PS Leistung.
Platz 7: Peugeot 601 Ecplise
Jahr: 1934
Die Presse feierte mit großem Pomp den Citroen 15 CV Traction Avant, das Publikum dagegen die Präsentation des Peugeot 601 Eclipse. Es war die Dachkonstruktion des neuen Spitzenmodells der Löwenmarke, die schnell zum "dernier cri" aller modebewussten und wohlhabenden Pariser avancierte. So ging der Peugeot 601 Eclipse als weltweit erstes Coupe-Cabriolet in Serienproduktion.
Platz 6: BMW M1
Jahr: 1978
Er war der Überraschungsstar der Pariser Modenschau für die Sportwagensaison 1979. Ein Sechszylinder-BMW zum Preis eines Ferrari 512 BB mit V12-Kraftwerk. Für den 260 km/h schnellen BMW gingen schon auf dem Messestand so viele Bestellungen ein, dass kurz darauf eine Warteliste angelegt werden musste. Insgesamt wurden 450 Autos produziert, die fast alle in Sammlergaragen verschwanden. Ein gelungener Auftakt für die M GmbH von BMW und der Startschuss für die Superautoserie von M1 bis M6.
Platz 5: Mercedes-Benz CL-Klasse
Jahr: 2006
Zum Maßstab fast aller zeitlos schönen und skulptural geformten Zweitürer wurden vor über einem halben Jahrhundert die Coupes der Mercedes S-Klasse. Kaum ein zweiter Zweitürer reicht an die Gelassenheit des Stuttgarter Sternenträgers bei Komfort und Cruisen im ICE-Tempo heran. Großer Luxus, den sich die Reichen und Mächtigen gerne gönnen.
Platz 4: Rolls-Royce Silver Shadow
Jahr: 1965
Die Vorstellung einer neuen Rolls-Royce-Reihe zählt seit jeher zu den rarsten Ereignissen im Reigen automobiler Weltpremieren. Wenn dieses außergewöhnliche Ereignis nicht in England, sondern in der Kapitale des französischen Erzrivalen zelebriert wird, kündet das von revolutionären Veränderungen im Hause des Herstellers der "besten Autos der Welt". Genau dafür standen der Silver Shadow und sein baugleiches Pendant Bentley T.
Platz 3: Jaguar XJ
Jahr: 1968
Mit der XJ-Limousine lancierte Jaguar-Chef Sir William Lyons eine der größten Stilikonen des 20. Jahrhunderts wie ihm fast alle zeitgenössischen Stardesigner versicherten. Die perfekten Proportionen sicherten dem gestreckt wirkenden Viertürer lange Zeit eine Alleinstellung in der Luxusklasse. Schlagzeilen machte der Jaguar aber auch als erste europäische Zwölfzylinder-Limousine seit 1939.
Platz 2: Citroen DS
Jahr: ab 1955
Vor 57 Jahren wurde ein revolutionäres Fahrzeug präsentiert, das sich wie kein anderes in die Geschichte von Technik, Kunst und Kultur eingeschrieben hat: Der futuristische Citroen DS mitsamt technischer Meilensteine, darunter vor allem das hydropneumatische Fahrwerk. Dieses rettete im August 1962 womöglich sogar Präsident Charles de Gaulle das Leben. Bei einem Attentatsversuch konnte die große Citroen Limousine dank Hydropneumatik auch mit drei Rädern weiterfahren.
Platz 1: Porsche 911 Turbo
Jahr: 1974
Fast hätte der Porschestand wegen Überfüllung geschlossen werden müssen, so dicht drängten sich die Premierengäste um den neuen Superstar aus Zuffenhausen. Dabei wussten die meisten Menschen gar nicht, dass sie gerade den Start in ein neues Motorenzeitalter erlebten. Der 911 Turbo brachte die Aufladung zum Durchbruch und wurde zum neuen Maßstab in der Sportwagenwelt. Die Bestelleingänge für den 911 Turbo übertrafen alle Erwartungen. Bis heute ist der Turbo ein Topstar unter den Elfern, was Faszination und Fahrspaß betrifft.