Staatspräsident auf der Messe Monsieur Sarkozy und der rote Traum

Paris (RPO). Frankreichs Staatsoberhaupt Nicolas Sarkozy machte dem Pariser Autosalon am Freitag höchstselbst seine Aufwartung. Einen Tag, bevor die größte Autoschau des Jahres ihre Pforten für das Publikum öffnet, überzeugte sich der Präsident persönlich von neuesten Errungenschaften - und verharrte unter anderem bei Renaults roter Flügeltürer-Studie DeZir. Sieht so die Autozukunft aus?

Für große Gefühle: Flügeltürer Renault DeZir
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Für große Gefühle: Flügeltürer Renault DeZir

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Der Elektro-Zweisitzer mit seinen elegant gezeichneten Formen, der intensiven Rotlackierung, Flügeltüren, großen Rädern und einem markanten Beleuchtungskonzept will die ganz große Emotion wecken. Neben seiner für die Marke völlig neuartigen Formgebung mit den zwei gegenläufigen Flügeltüren als Glanzlicht ist der 110 kW/150 PS starke DeZir jedoch nicht mehr als ein Technologieträger.

Der elektrisch angetriebene Renault DeZir wird es ebenso wenig auf die Straßen schaffen wie beispielsweise der Jaguar C-X75, den zwei Gasturbinen mit Strom versorgen. Viele Studien, die auf der Messe gezeigt werden, besitzen nur denkbar geringe Chancen auf eine Serienfertigung.

Auch nicht der elektrische Kleinwagen Kia Pop oder der Seat IBE. Beim Lamborghini Sesto Elemento sieht das offenbar doch anders aus: Der 999 Kilogramm leichte Karbonrenner mit 419 kW/570 PS ist zwar weit entfernt von einer Serienfertigung, räumt Markenchef Stephan Winkelmann ein. Doch weil die gut betuchten Lamborghini-Kunden begeisterungsfähig seien, denkt er plötzlich laut über eine Kleinserie nach.

Bei den Elektrofahrzeugen haben neben den marktreifen Franzosen wie etwa Peugeot iOn, Citroen C-Zero oder künftigen Renault-Stromern ansonsten ein paar Studien aus eher ungewohnten Segmenten gute Marktchancen: Mini und Smart zum Beispiel zeigen in Paris batteriebetriebene Roller, die zwar ein futuristisches Design haben, aber reif für den Alltagseinsatz wirken. "Für diese Fahrzeuggattung gelten andere Ansprüche an Reichweite und Fahrleistung als bei Autos. Dort könnte die elektrische Revolution deshalb am schnellsten klappen", glaubt Marktbeobachter Nick Margetts von Jato Dynamics.

(tmn/kpl)
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