Die Stars der Automesse Erste Pariser Premieren enthüllt

Düsseldorf (RPO). Pariser Salon? Der VW-Konzern gefiel sich in einer Sonderrolle. Bereits am Vorabend des ersten Pressetages der Automesse (4. bis 19. Oktober) lüftete Volkswagen seine Modelle in einer eigenen Schau in Villepinte.

Premierenfeuerwerk auf dem Pariser Salon
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Premierenfeuerwerk auf dem Pariser Salon

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Da standen Audi A1 Sportback Concept, Golf VI, Lamborghini oder Bugatti einträchtig nebeneinander. Volkswagen feierte seinen neuen Kompakt-Bestseller Golf inklusive des neuen GTI sowie eine Sparversion des Passat mit einem CO2-Ausstoß von 109 g/km.

Audi stellte die neue Studie A1 Sportback concept vor: Nach dem dreitürigen Showcar Audi A1 project quattro des Jahres 2007 folgt nun das Konzept eines fünftürigen Viersitzers für die untere Kompaktklasse. Die Ingolstädter zeigen in Paris zudem die neue RS6 Limousine - das stärkste Modell aller Zeiten - sowie die überarbeitete A6-Baureihe. Außerdem haben der neue S4 und der S4 Avant als künftige Topmodelle der A4-Baureihe Premiere.

Lamborghini zeigte in Villepinte seinen neuen Viertürer. Die Studie Estouqe soll dem Porsche Panamera eines Tages Konkurrenz machen. Auch Bugatti ist eine VW-Tochter. Deswegen zeigte der Konzern die neue Luxus-Karosse Veyron 16.4 Grand Sport. Erstmals ist der Supersportwagen mit 1001 PS in Paris als Cabrio zu sehen.

BMW nutzt die Messe, um sein neues Oberklassemodell, den 7er, vorzustellen. Als Alternative der Zukunft hat das 7er zumindest den gemeinsam mit Mercedes entwickelten ActiveHybrid im Gepäck. Hinzu kommt der Mini-Geländewagen X1 als Studie.

Die Mercedes Studie Concept Faszination trägt das Gesicht der neuen E-Klasse. Zudem präsentiert Mercedes die Kleinserie der 650-PS-Rakete SLR McLaren Roadster 722 S.

Doch Autos wie der Mercedes Roadster, Lamborghini oder Bugatti sind in Paris nur bestaunte Exoten, die keine Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit geben. Die meisten Neuerungen werden am unteren Ende der Modellpaletten erwartet: "In der Summe wird in Paris der Klein- und Kompaktwagenmarkt im Mittelpunkt stehen und damit kleine, spritsparende Fahrzeuge", sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen.

Was sich bei Elektroautos tut

Gespannt sein dürften die Besucher etwa, was es in Sachen Elektroauto Neues gibt. Das Thema steht zwar bei fast jedem Hersteller auf der Agenda, weil diese sich davon einen Weg aus der drohenden Rohstoffkrise versprechen. Außer Ankündigungen und einzelner Prototypen haben die Großen der Branche jedoch noch nichts Handfestes vorzuweisen.

Opel hat immerhin den Ableger des für 2010 angekündigten Elektroautos Volt der US-Schwestermarke Chevrolet vorgestellt. VW will sich mit dem Golf TwinDrive bei einem erst 2010 startenden Flottenversuch zum Elektroauto beteiligen. Auch BMW bereitet vorerst nur eine Versuchsreihe mit umgerüsteten Elektro-Minis vor. Ebenso Konkurrent Mercedes, der in ausgewählten Regionen eine Flotte des neuen Elektro-Smart testen will.

Bei den Importeuren sieht es ähnlich mau aus - ein Serienmodell für den deutschen Markt, das elektrisch fährt und das es tatsächlich zu kaufen gibt? Bisher Fehlanzeige. Es blieb der kalifornischen Start-up-Firma Tesla vorbehalten, mit dem von vielen zusammengeschalteten Laptop-Akkus angetriebenen Tesla Roadster das erste vollwertige Serien-Elektroauto der Gegenwart auf den Markt zu bringen.

Dudenhöffer dämpft denn auch für Paris die Erwartungen. Zwar werde es jede Menge Studien und Prototypen geben, etwa bei Smart, Mini, Renault und Volkswagen. "Aber die richtigen Serienfahrzeuge wird man in Paris nicht finden", so der Marktexperte.

Einen der Prototypen will der niederländische Automobilhersteller DuraCar vorstellen. Der neuartige Stadtlieferwagen "Quicc! Diva" ist ein stromlinienförmige Zweitürer. Er fährt rein elektrisch, wurde samt Chassis vollständig aus Kunststoff gefertigt und soll Ende 2010 auf die Straßen in Europa kommen.

In Sachen Kleinwagen stehlen die Japaner, Koreaner und Franzosen den Deutschen wieder einmal die Schau. Toyota zeigt die erste Serienversion des Kleinstwagens iQ (CO2-Ausstoß: 99 g/km) und kommt damit dem VW up zuvor. Honda bringt die nächste Generation des kleines Raumwunders Jazz mit. Suzuki hat das Comeback des Winzlings Alto angekündigt. Kia kommt mit der Serienversion des City-SUV Soul nach Paris. Selbst die Kölner Tochter des US-Autobauers Ford findet mit dem neuen Ka eine Antwort auf die Spritknappheit.

Bei den Franzosen nutzt Renault das Heimspiel in Paris für die Premiere des neuen Megane. Citroen hat die Premiere des C3 Picasso angekündigt. Der kleine Van besitzt eine "freche" Formensprache und trotz kompakter Maße großzügige Platzverhältnisse im Innenraum. Peugeot zeigt in Paris den 308 als Cabrio-Coupé CC. Wie der Vorgänger besitzt der neue CC ein Stahlklappdach.

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