Mehr Wildwechsel im Frühling

Autofahrer müssen deshalb jetzt besonders vorsichtig sein.

Wenn plötzlich ein Wildtier auf der Straße steht, bleiben meist nur wenige Sekunden, um zu reagieren. Im Frühling ist der Wildwechsel besonders stark. Dann steigt die Unfallgefahr in den frühen Morgenstunden und der Abenddämmerung.

Rund 80 Prozent der Wildunfälle passieren mit Rehen, sagt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV). Im Frühling müssten die Tiere vier bis fünf Mal am Tag fressen, um ihren Energiespeicher wieder aufzufüllen: "Das Schlaf- und Esszimmer ist aber meist durch eine Straße getrennt." Sollte ein Tier vor dem Wagen auftauchen, rät der DJV ausdrücklich von Ausweichmanövern ab. Es sei ratsam, abzubremsen und zu hupen - und vor allem abzublenden. "Die Augen von Rehen funktionieren wie Restlichtverstärker. Bei Scheinwerferlicht werden sie orientierungslos", erklärt Reinwald.

Anders als im Herbst wird es im März und April außerdem für die Jungtiere trubelig. Dann nämlich suchen sich die einjährigen männlichen Rehe ein eigenes Revier und müssen dabei immer wieder stark befahrene Straßen überqueren.

Ende März kommt noch die Zeitumstellung hinzu. Dadurch fällt der Berufsverkehr in die Zeit der Dämmerung. Viele Wildtiere sind vor allem morgens und abends aktiv. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, empfiehlt der DJV folgende Schritte: Warnweste anziehen, Unfallstelle absichern und die Polizei informieren. Diese kontaktiert dann einen Jäger oder Förster. Von verletzten Tieren sollten Autofahrer zum Selbstschutz Abstand halten.

Ist das Tier tot, könne man es zwar von der Fahrbahn befördern. Allerdings nur mit Handschuhen, um eine mögliche Ansteckung mit Krankheiten zu vermeiden.

(tmn)
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