IAA-Vorschau 2013 Alle Neuheiten von Audi bis VW

Düsseldorf/Frankfurt · Noch bestimmen die Werksferien den Rhythmus der Autoindustrie. Doch mit der Geruhsamkeit ist es Mitte September vorbei. Dann öffnet die weltgrößte Automobilmesse, die IAA in Frankfurt, ihre Pforten. Die ersten Premieren sind schon bekannt. Vor allem die deutschen Hersteller fahren groß auf.

IAA 2013: Alle Neuheiten von Audi bis VW
28 Bilder

IAA 2013: Alle Neuheiten von Audi bis VW

28 Bilder

Audi
Mit dem A3 Cabrio komplettiert Audi seine Kompakt-Familie. Gegenüber dem Vorgänger legt der offene Viersitzer bei Länge und Radstand kräftig zu. Das neue Stufenheck differenziert ihn vom alten Modell genauso wie vom technisch nur noch entfernt verwandten Golf Cabrio. Unverändert bleibt jedoch die Ingolstädter Entscheidung für das klassische Stoffverdeck anstelle eines Stahldachs.

Komplettiert wird das Messeprogramm der Marke von der gelifteten Oberklasselimousine A8, die ein neues Cockpit und besonders leistungsfähige Scheinwerfer erhält, sowie von der Studie eines neuen Sport-Modells im Geiste des Ur-Quattro.

BMW
Der Elektro-Kleinwagen i3 könnte zu einem der Stars der Messe werden. Eine extrem leichte Kohlefaser-Karosserie, ein 170 PS starker E-Motor und eine ordentliche Reichweite von maximal 200 Kilometern sollen endlich auch die skeptischen Deutschen vom Stromantrieb überzeugen. Mit 34.950 Euro ist das revolutionäre Öko-Stadtmobil zwar kein Schnäppchen, aber auch nicht um Welten teurer als vergleichbare Modelle der Konkurrenz. Außerhalb jeder Konkurrenz steht der Öko-Sportwagen i8, der in Frankfurt ebenfalls erstmals in der fertigen Serienversion zu sehen ist. Der futuristisch-flache Zweisitzer fährt rund 30 Kilometer elektrisch, kann aber auch von einem Benzin-Hybridantrieb mit rund 345 PS bewegt werden.

Neben den elektrischen Leuchtturmmodellen gibt es auch wieder klassisch-sportliche Kost aus München. Etwa in Form des 4er Coupés, das sich vom zweitürigen Dreier der Vorgängergeneration nicht nur durch den neuen Namen, sondern auch durch eine preisliche Höherpositionierung abgrenzt. Die mindestens 39.200 Euro sollen durch Leistung und Ausstattung gerechtfertigt werden.

Kaum als Neuheit zu erkennen ist der BMW X5, der sich äußerlich nur ganz leicht verändert hat. Unter der Haube gibt es allerdings erstmals einen Vierzylinderdiesel (160 kW/218 PS), der — ebenfalls Premiere — auch mit Hinterrad- statt Allradantrieb angeboten wird. Dann soll das SUV mit 5,6 Litern Kraftstoff auskommen.

Citroen
Mit ungewöhnlichem Styling wirbt der Citroen C4 Picasso bereits seit Juni um Individualisten. Auf der IAA feiert die Langversion Grand C4 Picasso Premiere, die bei ähnlicher Optik mehr Platz im Gepäckraum und optional sieben Sitze bietet. Wie beim Vorgänger sorgt eine Panorama-Glasscheibe auf Wunsch für angenehmes Lichtklima im Innenraum.

Dacia
Die rumänische Renault-Tochter stellt die überarbeitete Version des Kompakt-SUV Duster vor.

Hyundai
Die Koreaner zeigen die neue Generation des Kleinstwagens i10 und das Facelift des Kompakt-SUV ix35.

Mazda
Die Japaner setzen nun auch in der Kompaktklasse auf besonders dynamisches Design. Der Mazda3 übernimmt den dezidiert sportlichen Stil des jüngst vorgestellten Mittelklassemodells Mazda6 und bedient sich auch bei den Motoren teilweise beim großen Bruder. Der kleine Hersteller gönnt sich dabei einen Sonderweg: Statt Hybridisierung und Downsizing sollen besonders effektiv konstruierte Diesel und Saugbenziner für geringen Durst sorgen. So gibt es etwa einen 88 kW/120 PS-Benziner, der mit 5,1 Litern auskommen soll.

Mercedes
Daimler fährt in Frankfurt groß auf und zeigt die neuesten Derivate seiner gerade erst vorgestellten S-Klasse. Sportliche Speerspitze ist der S 63 AMG mit 430 kW/585 PS Leistung aus acht doppelt beatmeten Zylindern. Erstmals kann nicht nur der sportliche Hinterradantrieb, sondern auch Allradtechnik geordert werden. Mit nur einer angetriebenen Achse hingegen kommt das neue Öko-Modell S 500 Plug-in-Hybrid aus, der die Antriebskräfte eines V6-Benziners mit denen zweier Elektromotoren kombiniert. Der Verbrauch soll rund drei Liter auf 100 Kilometern betragen — allerdings nur mit vollgeladenen Batterien. Dann fließt die ersten rund 30 Kilometer überhaupt kein Super aus dem Tank.

Während die S-Klasse im automobilen Oberhaus längst etabliert ist, muss der GLA dies einige Segments-Ebenen tiefer erst noch schaffen. Das Kompakt-SUV auf Basis der A-Klasse ist das erste Modell der Stuttgarter, das gegen VW Tiguan, BMW X1 und Audi Q3 antritt.

Opel
Während viele Hersteller bei einem Facelift lediglich ein paar Lämpchen austauschen und einen neuen Spoiler spendieren, gestaltet Opel den Insignia in großem Umfang neu. Neben einer neuen Front und LED-Leuchten am Heck präsentiert sich das Mittelklassemodell vor allem im Innenraum komplett entkernt. Statt des Tastenwirrwarrs des aktuellen Modells soll nun ein Touchpad für leichte Bedienbarkeit sorgen. Zudem halten moderne Motoren unter der Haube Einzug, etwa ein 2,0-Liter-Diesel mit 103 kW/140 PS, der sich mit 3,7 Litern Kraftstoff zufrieden geben soll. Daneben ist als Alternative zum richtigen SUV erstmals eine Insignia-Variante im Offroad-Stil zu haben. Der Country Tourer fährt mit Allrad-Antrieb und drei durchzugsstarken Turbomotoren vor, darunter einem Biturbo-Diesel mit 143 kW/195 PS.

Hingucker auf dem Stand der Rüsselsheimer ist jedoch die Studie Monza Concept, ein Coupé in der Tradition des Original-Monza und des Calibra. Konkrete Serien-Pläne gibt es aber noch nicht.

Peugeot
Mit elegantem Design und sparsamen Motoren nimmt der neue Peugeot 308 den VW Golf ins Visier. Statt des weit aufgerissenen Kühlergrill-Schlunds gibt es nun einen schmaleren, verchromten Lufteinlass an der Front. Im Innenraum soll die schon aus dem Kleinwagen 208 bekannte, ungewöhnliche Cockpit-Architektur mit dem sehr kleinen und tief angebrachten Lenkrad Akzente setzen. Für den Antrieb sorgt neben diversen Aggregaten des Vorgängers erstmals auch einer der neuen Dreizylinder der Franzosen. Dieser leistet 60 kW/82 PS und soll mit 5,0 Litern Kraftstoff auskommen. Die Preise für den 308 starten bei 16.450 Euro.

Porsche
Mit dem 918 will sich Porsche wieder auf den Supersportwagen-Thron schwingen. Der Spyder soll aber nicht nur extrem schnell, sondern auch besonders sparsam sein. Dafür sorgt eine Kombination aus V8-Benziner und zwei Elektromotoren, die jeweils mehr als 100 PS leisten. Die beiden Strom-Triebwerke werden von einem an der Steckdose aufladbaren Akku mit Energie versorgt und sollen eine rein elektrische Fahrt bis Tempo 150 ermöglichen und durch ihre Zuarbeit den Verbrauch des 585 kW/795 PS starken Gesamtsystems auf rund drei Liter auf den ersten 100 Kilometern drücken. Der Preis beträgt mindestens 768.026 Euro.

Vergleichsweise preiswert mutet da die ab 162.055 Euro erhältliche neue Generation des 911 Turbo an. Diese setzt weiterhin auf konventionellen Antrieb, diesmal in Form eines aufgeladenen 3,8-Liter-Boxermotors mit 383 kW/520 PS. Die Kraftübertragung besorgt ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit Start-Stopp-System, das den Motor schon beim Ausrollen und Segeln deaktiviert. So ist ein Normverbrauch von 9,7 Litern möglich.

Drittes neues Modell aus Zuffenhausen ist die Plug-in-Hybridversion der Oberklasselimousine Panamera. Dank Steckdosen-Anschluss ermöglichen die Batterien eine lokal emissionsfreie Fahrt über 18 bis 36 Kilometer, der Normverbrauch auf den ersten hunderttausend Metern ist mit 3,1 Litern entsprechend gering. Gleichzeitig sportliche Fahrleistungen garantieren sollen die 306 kW/416 PS Leistung von Elektro- und V6-Antrieb. Die Preise starten bei 110.000 Euro.

Seat
Mit dem neuen Leon ist Seat ein kleiner Befreiungsschlag gelungen. Die am wenigsten erfolgreiche VW-Konzernmarke will den Trend stärken und bietet ihren Kompakten erstmals auch als Kombi an. Der Leon ST setzt sich mit dynamischerem Design von seinem Technikspender Golf Variant ab, zahlt das aber mit einem geringfügig kleineren Platzangebot. Bei den Motoren herrscht jedoch Gleichstand — die sparsamste Version ist der 110 kW/150 PS-Diesel mit einem Normverbrauch von 4,1 Liter. Preise stehen noch nicht fest.

Skoda
Mit dem Rapid Spaceback tritt Skoda erstmals direkt gegen den VW Golf an. Der fünftürige Kompakte ist eine Ableitung der Stufenhecklimousine Rapid, tauscht den hierzulande unbeliebten Kofferkasten gegen ein klassisches Schrägheck mit Klappe. Diese ist auf Wunsch großflächig verglast und soll in Verbindung mit dem Panoramaglasdach ein Design-Statement sein. Trotzdem bleibt es bei relativ günstigen Preisen, voraussichtlich ab 14.000 Euro.

VW
Wenn einem Auto zugetraut wird, für den lang erwarteten Elektro-Boom zu sorgen, ist es der VW E-Golf, der auf der IAA debütiert und wohl Anfang 2014 zu kaufen ist. Mit Preisen ab 35.000 Euro und dem Bestseller-Image will der Kompakte den Stromantrieb in die Mitte der Gesellschaft tragen. Der 85 kW/115 PS starke E-Motor soll über rund 150 Kilometer mit Strom aus den bordeigenen Lithium-Ionen-Akkus versorgt werden können. Flankiert wird der Fünftürer vom ebenfalls elektrisch angetriebenen Kleinstwagen E-Up, der kurz nach der Messe für rund 25.000 Euro an den Start geht.

Am anderen Ende der Effizienz-Skala rangiert der VW Golf R. Das Top-Modell der Baureihe wird von einem 2,0-Liter-Turbobenziner mit rund 300 PS angetrieben und soll die Kraft dank Allradantriebs sicher umsetzen. Die Preise dürften jenseits von 36.000 Euro starten.

(sp-x)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort