Tierischer Begleiter Wie Sie Ihren Hund sicher im Auto transportieren

Düsseldorf · Ob auf einer Fahrt in den Urlaub oder nur mal eben zum nächsten Supermarkt: Wer seinen Hund im Auto nicht richtig sichert, riskiert hohe Strafen. Der Fahrer sollte zudem einiges beachten, damit der Versicherungsschutz bestehen bleibt.

 Wird ein Hund bei der Autofahrt angeschnallt, muss er dafür ein Brustgeschirr tragen.

Wird ein Hund bei der Autofahrt angeschnallt, muss er dafür ein Brustgeschirr tragen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Wird das Tier im Auto transportiert, gilt dieses allerdings als Ware, die ausreichend gesichert werden muss. Darüber machen sich die wenigsten Menschen allerdings Gedanken: Laut einer repräsentativen Umfrage von Autoscout24 aus dem Jahr 2021 hat mehr als jeder dritte Autohalter regelmäßig Hunde an Bord, doch fast jeder Fünfte sichert seinen vierbeinigen Mitfahrer nicht ausreichend.

Dabei gibt es einiges zu beachten, denn ein ungesicherter oder falsch gesicherter Hund erhöht bereits bei einem heftigen Ausweich- oder Bremsmanöver das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier deutlich. Daher sollte ein Hund niemals ungesichert auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Käme es zu einem Unfall, kann ein geschocktes und verletztes Tier auch für Ersthelfer eine ernst zu nehmende Gefahr werden, wenn es sich im Innenraum des Fahrzeugs frei bewegen kann.

Welche Bußgelder dem Fahrer drohen

Darüber hinaus drohen dem Fahrer Strafen, wenn der Hund nicht richtig gesichert ist: Ist das Tier nicht gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen oder Herabfallen geschützt, kann ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro fällig werden. Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kommt zu den 60 Euro für das Bußgeld noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Kommt es zu einem Unfall, weil der Hund im Auto nicht richtig gesichert war, kann sich die Kfz-Versicherung auch weigern, für den Schaden aufzukommen. Versäumt es der Fahrer, seinen Hund vor der Fahrt ausreichend zu sichern, kann ihm ein Gericht möglicherweise grob fahrlässiges Verhalten unterstellen. Der Fahrer kann dann auf dem entstandenen Schaden sitzenbleiben.

Wie im Auto Sicherheit gewährleistet werden kann

Wo ein Hund platziert werden kann, ist beispielsweise im Kofferraum oder im Fußraum. Dort kann das Tier in eine Hundetransportbox gesetzt werden. Im Kofferraum ist aber eine zusätzliche Sicherung mit Gurten dringend erforderlich, da sie sonst bereits bei einem Ausweichmanöver heftig herumschleudert. Wer noch mehr Sicherheit haben möchte, sollte auf eine Transportbox aus Metall setzen. Diese sind der Variante aus Kunststoff im Falle eines Unfalls deutlich überlegen.

Softtaschen, die mit einem Isofix-System fixiert werden können, sind ein geeignetes System, sofern sie korrekt eingebaut und passend zur Größe des Hundes gewählt werden. Hundebesitzer sollten beachten, dass auch von kleinen Vierbeinern von drei bis fünf Kilogramm, die in einer nicht ordnungsgemäß fixierten Softtasche transportiert werden, im Ernstfall eine enorme Aufprallenergie ausgeht.

Bei der Sicherung kommt es auf die richtige Größe an

Hundekörbchen sind eine gute Lösung für kleine Hunde. Diese werden mit dem Anschnallgurt auf der Rücksitzbank befestigt. Hierbei ist es wichtig, ein zusätzliches Sicherungssystem zu nutzen, etwa einen stabilen Brustgurt für den Hund, ansonsten könnte der Hund im Körbchen bei einem Ausweichmanöver hinausgeschleudert werden.

Sogenannte Rücksitzbarrieren können allenfalls als zusätzliches Sicherungsmittel genutzt werden. Sie verhindern zwar das Vorschleudern des Vierbeiners bei einer Vollbremsung, bei einem Ausweichmanöver aber würde er hart gegen die Türverkleidungen stoßen.

Schutzmechanismen können auch kombiniert werden

Autoschutz-Decken, die auf der Rücksitzbank befestigt werden, schützen zwar die Polster gut vor Schmutz, nicht jedoch den Hund vor einem Unfall, da der Vierbeiner dann unkontrolliert herumgeschleudert würde. Die Decken sind nur dann geeignet, wenn sie mit einem Sicherungsgurt kombiniert werden.

Trenngitter, die die Fahrzeuginsassen vor nach vorn fliegenden Tieren oder Gepäckstücken schützen, sollten nur als zusätzliche Sicherung genutzt werden. Der Hund sollte im Kofferraum zusätzlich durch eine Box oder ein Gurtsystem gesichert werden.

Die Sicherung des Tieres im Kofferraum

Transport-Gitterboxen für den Kofferraum sind eine praktische Lösung. Wichtig ist, dass das Größenverhältnis zwischen der Box und dem Hund passt. Ist diese zu groß, ist das Verletzungsrisiko für das Tier höher, da es unkontrolliert herumgeschleudert werden kann. Deshalb sollte die Box lieber etwas kleiner gekauft werden, der Hund sollte aber dennoch Platz zum Liegen haben. Sind Kofferraum-Boxen nicht ohnehin so groß wie der gesamte Kofferraum, müssen diese unbedingt mit Spanngurten befestigt werden, da sonst im Ernstfall der Hund mitsamt der Box durch den Fahrzeuginnenraum geschleudert wird.

Wird der Hund nicht mithilfe einer Box im Auto gesichert, sollte das Tier auf jeden Fall ein Autogeschirr tragen. Dabei sollte unbedingt auf die richtige Größe geachtet werden. Halsbänder sollten niemals als Sicherungssystem genutzt werden.

(lst)
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