Gebrauchtwagen-Check Was die Mercedes E-Klasse aus zweiter Hand taugt

Düsseldorf · Die E-Klasse bildet eine dicke Säule im Mercedes-Programm und kann auf eine lange Ahnengalerie zurückblicken. Hier in den Fokus rücken die Baureihen W 212 und W 213 - was bieten die als Gebrauchtwagen?

 Elegante Erscheinung: Die E-Klasse von Mercedes zeigt sich optisch gediegen - wie steht's mit den inneren Werten?

Elegante Erscheinung: Die E-Klasse von Mercedes zeigt sich optisch gediegen - wie steht's mit den inneren Werten?

Foto: dpa-tmn/Daimler AG

Die E-Klasse zählt zu den wichtigsten Baureihen bei Mercedes - sie ist beliebt als Dienstwagen und wird oft als Taxi eingesetzt. Und nach der S-Klasse ist sie unter den klassischen Limousinen ein wichtiger Imageträger der Marke mit langer Traditionslinie. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneidet die E-Klasse weitgehend gut ab.

Modellhistorie: Die E-Klasse vom Typ 212 kam 2009 zu den Händlern; 2013 gab es eine neue Front und neue Assistenten. Der Nachfolger 213 kam 2016 auf den Markt; das aktuelle Facelift stammt von 2020.

Karosserievarianten: Meistverkaufte Version ist die Limousine, ein Klassiker der Kombi T-Modell. Beide Generationen wurden auch als Cabriolet und Coupé aufgelegt; das aktuelle T-Modell gibt es auch als All-Terrain mit mehr Bodenfreiheit und angehenden Geländetalenten.

Abmessungen (laut ADAC): Typ 213: 4,83 m bis 4,97 m x 1,85 m bis 1,91 m x 1,43 m bis 1,50 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 360 l bis 1820 l; Typ 212: 4,70 m bis 4,90 m x 1,79 m bis 1,85 m bis 1,87 m x 1,40 m bis 1,52 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 390 l bis 1950 l.

Stärken: Dank geschmeidigem Fahrwerk dahingleiten und als T-Modell besonders viel einladen. Laut „Auto Bild Tüv Report 2021“ liegt die Zahl der mängelfreien Fahrzeuge „in allen Jahrgängen deutlich über dem Durchschnitt“. Die Lenkgetriebe sind sehr stabil, ebenso die Antriebswellen. Vorbildlich ebenfalls: die Scheinwerfer in Einstellung und Funktion, die Bremsscheiben und meist auch das Abschneiden bei der Abgasuntersuchung (AU).

Schwächen: Dem 213 vermasselt die anfällige Doppelquerlenker-Vorderachse Fahrwerkskapitel bei der HU die Bilanz. Der 212er ist laut Report hier solider. Dieser aber leidet ab der zweiten HU öfters unter Federbrüchen. Der Patzer schlechthin: die Feststellbremsen, die angesichts des hohen Automatikanteils kaum benutzt werden und ab der zweiten HU für hohe Mängelquoten sorgen - so wie die Bremsleitungen beim vierten HU-Termin.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: Die Exemplare mit Erstzulassung „2009 bis 2011 sind sehr pannenanfällig“. Die Lage bessere sich, je jünger die Fahrzeuge werden: „Erstzulassung 2016 ist gut, 2017 sogar sehr gut.“ Zu den Pannenschwerpunkten zählen: Abgasrückführung und Generatoren (beide 2009), Anlasser und Batterien (beide 2009 bis 2012) sowie das Zündschloss (2009 bis 2011).

Motoren: Typ 213: Benziner (Vier-, Sechs- und Achtzylinder, Heck- und Allradantrieb): 135 kW/184 PS bis 450 kW/612 PS; Diesel (Vier- und Sechszylinder, Heck- und Allradantrieb): 110 kW/150 PS bis 250 kW/340 PS; Plug-in-Hybrid: 210 kW/286 PS und 235 kW/320 PS (Systemleistung).

Typ 212: Benziner (Vier-, Sechs- und Achtzylinder, Heck- und Allradantrieb): 135 kW/184 PS bis 430 kW/585 PS; Diesel (Vier- und Sechszylinder, Heck- und Allradantrieb): 100 kW/136 PS bis 195 kW/265 PS; Diesel-Hybrid: 150 kW/204 PS + 20 kW/27 PS; Erdgas: 115 kW/156 PS und 120 kW/163 PS.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • E 250 CGI Elegance (2014); 155 kW/211 PS (Vierzylinder); 134.000 Kilometer; 16.750 Euro.
  • E 400 Coupé (2017); 245 kW/333 PS (Sechszylinder); 67.000 Kilometer; 26.200 Euro.
  • E 300 BlueTech Hybrid T-Modell (2015); 170 kW/204 PS (Vierzylinder + E-Motor); 117.000 Kilometer; 17.450 Euro.
(csr/dpa)
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