Gebrauchtwagen-Check Kia Ceed - alte Jahrgänge mit vielen Pannen

Düsseldorf · Mit dem Ceed ist Kia in der Kompaktklasse angetreten, um Konkurrenten wie VW Golf, Ford Focus oder Opel Astra herauszufordern. Kann auch der gebrauchte Koreaner vor Experten bestehen?

Der Kia Ceed.

Der Kia Ceed.

Foto: Hersteller

Der Ceed ist Kias Versuch, in der Kompaktklasse Fuß zu fassen. Nach anfänglichen Schwächen in Sachen Zuverlässigkeit, hat sich das Modell des koreanischen Herstellers qualitativ gemausert - abzulesen an seinem Abschneiden bei der Hauptuntersuchung (HU), aber auch der Pannensicherheit. Ausrutscher leistet sich der Golf-Konkurrent aber immer noch.

Modellhistorie: 2007 startete der Ceed durch. Die zweite, flotter gestaltete Neuauflage rückte schon fünf Jahr später nach und bekam 2015 eine Modellpflege, die äußerlich kaum sichtbar war, unter dem Blech aber erstmals einen Dreizylinder brachte und als Option ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen. 2018 übernahm die dritte Generation.

Karosserievarianten: Die betrachtete Zweitausgabe des Kia Ceed (2012 bis 2018) wurde in drei Formen gebaut: als fünftüriges Steilheck, als Kombi mit dem Kürzel sw für Sportswagon und als Dreitürer namens Pro Ceed.

Abmessungen: 4,31 m bis 4,51 m x 1,78 m x 1,47 m bis 1,49 (LxBxH), Kofferraumvolumen: Pro Ceed: 380 l bis 1225 l; Ceed: 380 l bis 1318 l; Ceed sw: 528 l bis 1642 l.

Stärken: Von Familie bis Sport. Dank Raumangebot, Variantenreichtum, gutem Kurvenverhalten und teils starken Motoren ist der Ceed in einigen Disziplinen daheim. Bei der HU macht das Fahrwerk ebenfalls kaum Probleme, so der „Auto Bild Tüv Report 2020“. Ebenfalls unauffällig auf dem Prüfstand: Bremsleitungen und -schläuche. Die Auspuffanlage ist kaum ein Thema.

Schwächen: Negativ sticht vor allem das Licht hervor, so der Tüv-Bericht. Schon bei der ersten HU sind bis auf die Blinker alle geprüften Komponenten überdurchschnittlich oft mängelbehaftet. Beim zweiten Check zeigen die Lenkgelenke leicht erhöhte Quoten. Ölverlust tritt dann ebenfalls etwas häufiger als beim Durchschnitt auf.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt zur zweiten Generation des Ceed: „Die beiden ältesten Jahrgänge sind tief rot.“ Danach seien klare Besserungstendenzen erkennbar, und der Jahrgang 2017 sei sogar schon gut.

Zu den Pannenschwerpunkten zählt der Club: Defekte Katalysatoren und Probleme mit der Steuerkette bei Exemplaren vom Erstzulassungsjahr 2010, kaputte Anlasser sowie streikende Kupplungspedale und -sensoren (2011). Bei frühen Baujahren sorgten auch Zündkerzen und die Kraftstoffpumpe für viele Panneneinsätze.

Motoren: 2. Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 72 kW/99 PS bis 150 kW/204 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 100 kW/136 kW.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • Ceed 1.0 T-GDI GT-Line (2015); 88 kW/120 PS (Dreizylinder); 70.000 Kilometer; 10.500 Euro.
  • Ceed sw 1.6 CDDi Edition 7 (2013); 94 kW/128 PS (Vierzylinder); 115.000 Kilometer; 7625 Euro.
  • Pro Ceed GT-Cup (2014); 150 kW/204 PS (Vierzylinder); 83.000 Kilometer; 10.700 Euro.
(csr/dpa)
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