Gebrauchtwagen-Check Volvo S60/V60 aus zweiter Hand - Alternative zu Passat oder 3er BMW

Düsseldorf · Modelle wie BMW 3er, Mercedes C-Klasse oder VW Passat sind als Mittelklasseautos bekannt und häufig auf der Straße zu sehen. Individueller ist man mit Autos wie Volvo V60 und S60 unterwegs. Wie gut ist der Schwede als Gebrauchter?

 Aus dem hohen Norden: Volvos Mittelklasse-Kombi (Bild) hört auf den Namen V60, die dazugehörige Limousine nennen die Schweden S60.

Aus dem hohen Norden: Volvos Mittelklasse-Kombi (Bild) hört auf den Namen V60, die dazugehörige Limousine nennen die Schweden S60.

Foto: dpa-tmn/Volvo

Sie möchten keine Mittelklasse aus Deutschland fahren? Ach, und auf skandinavisches Design stehen Sie auch? Dann werden Sie bei der Suche nach einem Gebrauchten vielleicht beim Volvo-Pärchen S60/V60 landen, das der schwedische Hersteller in der Mittelklasse anbietet.

Die aktuellen Modelle sind seit 2018 am Markt, und die Vorgänger rangieren als Gebrauchtwagen-Tipp. Denn bei der Hauptuntersuchung (HU) gibts wenig Triftiges zu bemängeln.

Modellhistorie: Marktstart für Limousine und Kombi ist im Jahr 2010; drei Jahre später führte Volvo die Modellpflege durch, die Frontpartie wurde umgestaltet, das Cockpit digitalisiert; Volvos City-Notbremse wurde um eine Fahrradfahrererkennung ergänzt.

Karosserievarianten: Dass Varianten der gleichen Modellreihe verschiedene Namen tragen, kommt eher selten vor. S60 heißt die Fließheck-Limousine, V60 der Kombi. Von beiden brachte Volvo 2015 auch die aufgebockte Version Cross Country heraus.

Abmessungen (laut ADAC): S60: 4,63 m x 1,87 m x 1,48 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 375 l bis 735 l; V60: 4,63 m x 1,87 m x 1,48 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 360 l bis 755 l (je gemessen bis Fensterunterkante); die Cross Country-Versionen sind etwas breiter und sieben Zentimeter höher.

Stärken: Weniger sportlich ausgelegt, ist vor allem komfortables Gleiten die Stärke der Schweden. Fonds und Stauraum fallen aber recht klein aus. Der „Auto Bild Tüv Report 2021“ bescheinigt den Modellen „hervorragendes Abschneiden“ beim Tüv: Probleme mit Antriebswellen, Federn und Dämpfern oder Rost kommen fast nie vor. Bremsleitungen und Bremsfunktion: ebenfalls so gut wie keine Beanstandungen. Die Abgasanlage ist solide.

Schwächen: Ein paar Ausrutscher aber leistet sich das Schweden-Doppel. Ab der dritten HU wird die Achsaufhängung bemängelt, die Lenkanlage über alle Baujahre hinweg. Bei der ersten HU wird oft Ölverlust an Motor und Getriebe festgestellt. Nur leicht über dem Mängeldurchschnitt: das Motormanagement.

Pannenverhalten: Laut ADAC-Pannenstatistik geben die Volvos ein durchwachsenes Bild ab: „Beim Volvo S60/V60 ist 2011 nur im Mittelfeld, die übrigen Jahre sind gut.“ Als Pannenschwerpunkte nennt der Club Kraftstoffpumpen bei Autos mit Erstzulassung 2011, Antriebsriemen (2011) und Abgasrückführung (2015).

Motoren: Benziner (Vier- und Sechszylinder, Front- und Allradantrieb): 90 kW/122 PS bis 270 kW/367 PS; Diesel: (Vier- und Fünfzylinder, Front- und Allradantrieb): 84 kW/115 PS bis 165 kW/224 PS. Der V60 wurde auch als Plug-in-Dieselhybrid gebaut: 158 kW/215 PS beziehungsweise 162 kW/220 PS plus je 50 kW/68 PS des E-Motors.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • V60 T6 AWD Momentum (2014); 224 kW/304 PS (Sechszylinder); 117.000 Kilometer; 16.500 Euro.
  • S60 D4 AWD Summum (2016); 140 kW/190 PS (Fünfzylinder); 103.000 Kilometer; 17.400 Euro.
  • S60 Cross Country D3 Pro (2018); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 65.000 Kilometer; 18.700 Euro.
(csr/dpa)
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