Gebrauchtwagen-Check Citroën C4 Cactus - „Kaufempfehlungen sehen anders aus“

Düsseldorf · Knuffelig abgerundet hat Citroën den C4 Cactus gestaltet. Prägnant im Gedächtnis bleiben von der ersten Generation die großflächigen „Airbumps“. Was leistet der Cactus als Gebrauchter?

 Der Citroën C4 Cactus rollt in erster Auflage mit großflächigen „Airbumps“ an den Flanken vor.

Der Citroën C4 Cactus rollt in erster Auflage mit großflächigen „Airbumps“ an den Flanken vor.

Foto: dpa-tmn/Ronald Sassen

Stachelig wie ein Kaktus soll der Citroën C4 Cactus nicht auf die Kunden wirken - eher als das nachgiebigere Auto bei Berührung. Denn er besitzt Polsterflächen („Airbumps“) an den Flanken, die zum Beispiel Beulen durch unachtsames Öffnen der Türen in Parklücken verhindern sollen. Beim Tüv jedoch kassiert das französische Modell das ein oder andere blaue Auge.

Modellhistorie: Der C4 Cactus kam ein Jahr nach der IAA-Vorstellung des Konzeptvorgängers 2014 als Serienmodell in den Handel. 2018 rückte eine gründlich überarbeitete Version in den Handel nach, die offiziell als zweite Generation verkauft wird. Seitdem sind die Motoren sparsamer, die „Airbumps“ wurden reduziert und das Auto ist mit einem Fahrwerk mit speziellen Hydraulikelementen und neuen Sitzen insgesamt komfortabler geworden.

Citroen C4 Cactus - mit seinen Stacheln ein echter Hingucker
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Citroen C4 Cactus - mit seinen Stacheln ein echter Hingucker

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Karosserievarianten: Der C4 Cactus ist ein Crossover mit Schrägheck und angedeuteten SUV-Elementen wie Schutzbeplankungen im typischen Kompaktklasse-Format. Er basiert, obwohl der Name anderes vermuten lässt, technisch auf dem Kleinwagen C3.

Abmessungen: 4,16 m x 1,73 m x 1,49 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 358 l bis 1170 l.

Stärken: Wer es mag: Gemütlich cruisen, denn das Fahrwerk ist weich. Zudem fällt man im ungewöhnlich gestylten Wagen auf. Bei der Hauptuntersuchung (HU) heimst der Cactus mit resistenten Bremsleitungen Pluspunkte ein. Die meisten Fahrwerkskomponenten sind solide, schreibt der „Auto Bild Tüv Report 2020“.

Schwächen: „Kaufempfehlungen sehen anders aus“, bilanziert der Report jedoch. Schon in jungen Jahren falle der Cactus mit Federbrüchen auf, bei Scheinwerfern und Rückleuchten liegen die Mängelquoten demnach „meilenweit über den Durchschnittswerten“. Auch bei den übrigen Bremsbauteilen erntet der Cactus spätestens ab der zweiten HU im Alter von fünf Jahren herbe Kritik. Ölverlust plagt ihn noch früher.

Pannenverhalten: Nicht nur im Design - auch bei den Zulassungszahlen ist der Cactus ein Exot. Diese liegen unter dem Mindestmaß, das der ADAC für seine Pannenstatistik fordert. So kann der Club leider keine belastbare Aussage treffen. Der Tüv-Report vermeldet jedoch recht häufig auftretende Getriebeprobleme.

Motoren: Benziner (Dreizylinder mit Frontantrieb): 55 kW/75 PS bis 81 kW/110 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 68 kW/92 PS und 73 kW/99 PS.

Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

  • C4 Cactus 1.2 VTi Pure Tech 82 Live (2014); 60 kW/81 PS (Dreizylinder); 87.000 Kilometer; 5750 Euro.
  • C4 Cactus 1.2 e-THP Pure Tech 110 Shine (2015); 81 kW/110 PS (Dreizylinder); 74.000 Kilometer; 8900 Euro.
  • C4 Cactus 1.6 BlueHDi 100 FAP Feel (2017); 73 kW/99 PS (Vierzylinder); 58.000 Kilometer; 8875 Euro.
(csr/dpa)
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