Ergebnis des ADAC und Stiftung Warentest Pedelecs: Im Test brechen Lenker und Rahmen

Düsseldorf · Gebrochene Rahmen und Lenker, schlechte Bremsen und Störfunk – Pedelecs offenbaren teilweise eklatante Sicherheitsmängel. Das ist das ernüchternde Ergebnis eines aktuellen Tests von ADAC und Stiftung Warentest.

2013: ADAC testet Pedelecs
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Gebrochene Rahmen und Lenker, schlechte Bremsen und Störfunk — Pedelecs offenbaren teilweise eklatante Sicherheitsmängel. Das ist das ernüchternde Ergebnis eines aktuellen Tests von ADAC und Stiftung Warentest.

Katastrophale Ergebnisse im aktuellen Pedelec-Test von ADAC und Stiftung Warentest: Die Elektro-Fahrräder der Hersteller Leviatec, Kreidler, KTM, Sinus, Flyer, Top Velo, Fischer, Victoria und Raleigh sind bei der Untersuchung durchgefallen — gleich neun Mal lautete das ADAC-Urteil "mangelhaft".

Bei fünf Rädern brachen im Belastungstest Rahmen, Lenker oder die Aufnahmen für die Hinterachse, drei Modelle wurden wegen mangelhafter Bremsen abgewertet. Ein Pedelec (Raleigh/ Impulse iR HS) sendet so starke elektromagnetische "Störwellen" aus, dass damit sogar die Funkdienste von Polizei, Feuerwehr und Rettung massiv gestört werden können. Auch dafür blieb den Testern nur das Urteil "mangelhaft". Die Modelle von Pegasus und Kalkhoff überschritten den elektromagnetischen Grenzwert zwar ebenfalls geringfügig, dennoch gab es für sie die Testnote "ausreichend".

Lediglich zwei Modelle (E-Courier SX von Stevens und Obra RT von Kettler) erhielten das ADAC Urteil "gut". Das sportliche Elektro-Fahrrad von Stevens überzeugte mit guten Laufeigenschaften, kurzer Ladedauer und guter Reichweite. Die Schaltung sowie die Transportmöglichkeit für das Gepäck lassen allerdings noch Raum für Optimierungen. Das ebenfalls positiv bewertete Pedelec von Kettler erwies sich im Test als komfortabel und durch die Lenkerposition zum gemütlichen Fahren geeignet. Es ist allerdings nicht allzu wendig.

Die Spanne der erzielten Reichweite lag über alle getesteten Modelle hinweg zwischen 25 und 75 Kilometern. Die Modelle von Kalkhoff und Raleigh überzeugten mit einer Reichweite von 75 Kilometer, fielen allerdings durch ihre elektromagnetische Wirkung negativ auf.

Fazit der ADAC-Tester: Weder der Name des Herstellers noch der Preis sind verlässliche Indikatoren für die Qualität eines Elektro-Fahrrads. Verbraucher können sich nur durch umfangreiche Produkttests informieren, um sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Die schlechten Ergebnisse sind auch für den Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) alarmierend. Geschäftsführer Siegfried Neuberger sagte, man müsse nun aber erst einmal analysieren, woher die Mängel kommen. Bisher sei ihm nicht bekannt, dass solche Mängel in der Praxis verbreitet seien. "Mein Eindruck war eher der, dass die Unternehmen sehr viel investiert haben, um die Räder zu verbessern."

(nbe)
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