Gebrauchtwagen der Woche Toyota Prius: der Hybrid-Pionier

Berlin · Als Vorreiter der Hybridautos haftete dem Toyota Prius lange Zeit das Image eines Sonderlings an. Sein Äußeres trug auch dazu bei: Vielen Beobachtern galt der Wagen zwar als fortschrittlich, aber nicht gerade als Schönheit. Etwas gefälliger ist das japanische Modell im Laufe seiner Karriere geworden - technisch überzeugte er von Anbeginn.

So groß ist die Hybrid-Palette von Toyota
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Zweimal unterzogen Journalisten den Prius einem 100.000-Kilometer-Dauertest. Der erste war schon erfolgreich, und beim zweiten gingen im Großen und Ganzen nur zwei Glühbirnen in den Scheinwerfern kaputt. Allerdings waren zum Ende des Tests drei Viertel des Kältemittels der Klimaanlage entwichen. Der ADAC urteilt über den Prius: "Das Modell ist absolut unauffällig." Vor allem mit dem hochkomplexen Hybridantrieb gebe es keine Probleme. Lediglich die 12-Volt-Starterbatterie falle gelegentlich aus.

Startschuss im Jahr 1997

Der Startschuss für den Bahnbrecher in Sachen Hybrid-Technologie fiel 1997 im Heimatland Japan, vier Jahre später ging der Wagen auch in Deutschland in den Verkauf. Das Auto "ist das erste Serienfahrzeug, das mit einer innovativen Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor angetrieben wird", verkündete der Hersteller damals. 2004 kam die Neuauflage, die 2006 überarbeitet wurde. Seit 2009 fährt der Prius in dritter Generation, die zuletzt im April aufgefrischt wurde.

Für Oktober hat Toyota eine Plug-in-Variante angekündigt. Sie kann an der Steckdose aufgeladen werden und soll rein elektrisch deutlich weiter fahren können als das Basismodell, bei dem sich nach spätestens zwei Kilometern der Verbrennungsmotor zuschaltet.

Von Antriebsvielfalt kann beim Prius keine Rede sein. Die erste Generation fährt mit einem 1,5 Liter großen Reihenvierzylinder mit 53 kW/72 PS, der Unterstützung von einem 33 kW/44 PS starken Elektromotor bekommt. Der Hybrid-Antrieb der zweiten Generation entwickelt nach Werksangaben eine Systemleistung von 82 kW/113 PS. In der dritten Prius-Generation kombinieren die Japaner einen 1,8 Liter großen Vierzylinder mit 73 kW/99 PS. Die Systemleistung des Antriebs liegt bei 100 kW/136 PS. Den kombinierten Verbrauch gibt Toyota mit 4,0 Litern an, was einem CO2-Ausstoß von 92 g/km entspricht.

Lag der Startpreis 2001 in Deutschland bei knapp 23.000 Euro, ist der günstigste Prius von damals auf dem Gebrauchtwagenmarkt für rund 3200 Euro zu haben. Diesen Wert nennt die Schwacke-Liste für ein Exemplar, das noch im Jahr 2000 gebaut und 2001 als Neuwagen verkauft wurde. 154.200 Kilometer hat solch ein Auto im Durchschnitt auf dem Tacho.

Für einen gelifteten Prius der zweiten Generation von 2006 werden laut Schwacke 9750 Euro fällig (Laufleistung: 82.200 Kilometer). Ein Prius von 2009 in der gehobenen Ausstattungsvariante Executive kostet demnach noch rund 17.900 Euro (Laufleistung: 46.200 Kilometer). Neu kostet der aktuelle Prius aktuell ab 26.500 Euro.

(dpa)
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